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SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach warnt vor Pleitewelle bei PKV

Archivmeldung vom 18.06.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.06.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Dr. Karl Lauterbach Bild: bundestag.de
Dr. Karl Lauterbach Bild: bundestag.de

Der gesundheitspolitische Sprecher der SPD im Bundestag, Karl Lauterbach, hat vor einer möglichen Pleitewelle privater Krankenversicherungen gewarnt. "Wenn wir nichts machen, wird die private Krankenversicherung in Teilen in zehn Jahren insolvent sein. Der Kostenanstieg ist kaum beherrschbar", sagte Lauterbach in der Fernsehsendung "2+Leif" (SWR).

Zudem prognostizierte der SPD-Politiker enorme Beitragserhöhungen: "Die Leute, die jetzt vierzig sind, müssen mit 1.200 bis 1.500 Euro Beitrag im Monat rechnen, wenn ich die jetzigen Beiträge über die nächsten 20 Jahre hochrechne. Das wird niemand bezahlen können. Das wird auch der Steuerzahler nicht bezahlen wollen. Somit werden wir irgendeine Auffanglösung finden müssen, für diejenigen, die privat versichert sind - die jetzt selbständig sind oder kleine Beamte - die sich das später nicht leisten können."

CDU-Gesundheitsexperte Spahn droht PKV mit staatlicher Regulierung

Der gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jens Spahn (CDU), hat den privaten Krankenkassen mit staatlichen Eingriffen gedroht, wenn sie ihren Kostenanstieg nicht in den Griff bekommen. In "2+Leif" (SWR) sagte Spahn: "Wir müssen etwas im Sinne der Versicherten, nicht der Versicherungen tun."

Spahn beklagte insbesondere die jüngsten Beitragssteigerungen für privat Krankenversicherte: "Die private Krankenkasse hat in sich Probleme. Das ist ohne Zweifel so. Sie hat hohe Beitragssteigerungen, die viele, die privat versichert sind, nicht mehr bezahlen können." Außerdem kritisierte Spahn die Undurchsichtigkeit der Angebote. "Viele Menschen denken, weil die Wartezeit beim Arzt kürzer ist, ist die Leistung bei der privaten Krankenkasse besser. Das gilt nicht bei allen privaten Versicherungstarifen. Bei Hilfsmitteln, also wenn ich mal einen Rollator brauche oder bei Inkontinenzprodukten, wenn es um Psychotherapie geht, da zahlen die Privaten nicht selten weniger als die Gesetzlichen", so der CDU-Gesundheitsexperte.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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