Bassam Tibi: Scharfe Kritik am "Bündnis für Erziehung" Wertekonsens muss säkular sein
Archivmeldung vom 22.04.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.04.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittScharfe Kritik am von Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen ins Leben gerufenen "Bündnis für Erziehung" hat der in Göttingen lehrende Sozialwissenschaftler und Islamexperte Bassam Tibi geübt.
In einem Interview mit WDR 3 sagte Tibi, er fühle sich als
Moslem "vor die Tür gesetzt" und drohte damit, die Wertekommission
der CDU, der er als parteiloses Mitglied angehört, zu verlassen. Er
sprach sich für einen Wertekonsens aus, aber dieser Wertekonsens
müsse säkular sein. Nicht nur Deutschland, sondern ganz Europa, sei
multireligiös. Er wolle Moslem bleiben und einen Konsens mit seinen
deutschen Mitbürgern führen, aber die Basis dafür müssten die Werte
und Normen des Grundgesetzes sein. Wenn die CDU jetzt sage, die Werte
seien christlich definiert, müsse er sich aus der Wertekommission der
Partei zurückziehen.
Quelle: Pressemitteilung WDR