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Wirtschaftsweise Bofinger kritisiert Merkel - "Kanzlerin gibt falsches Bild wieder"

Archivmeldung vom 22.06.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.06.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Der Wirtschaftsweise Peter Bofinger hat die Äußerung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), wonach Deutschland ein Sanierungsfall sei, als "unglücklich" bezeichnet. "Die Kanzlerin gibt ein falsches Bild wieder", kritisierte der Experte in der "Saarbrücker Zeitung" (Freitagausgabe).

Bofinger erinnerte daran, dass es in den letzen Jahren sehr viele Reformen in Deutschland gegeben habe, die das Land vorangebracht hätten. "Wir haben wieder eine extrem wettbewerbsfähige Industrie, um die uns die meisten anderen Länder beneiden", betonte der Würzburger Ökonom.

Die Probleme in den öffentlichen Haushalten seien darüber hinaus in vielen anderen Ländern weitaus gravierender. "Unter den G-7-Ländern haben wir im nächsten Jahr die zweitbeste Haushaltsposition. Kein Mensch spricht in den anderen Ländern vom Sanierungsfall", so Bofinger. Wenn man diesen Begriff schon benutzen wolle, seien der Bildungsbereich und die öffentlichen Infrastrukturinvestitionen Sanierungsfälle. "Da haben wir die größten Defizite, dort brauchen wir mehr Geld", sagte der Experte.

Quelle: Pressemitteilung Saarbrücker Zeitung

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