Künftiger Agrarminister will Kehrtwende in Fleischpolitik
Der designierte Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) kündigt eine Wende in der Landwirtschafts- und Fleischpolitik an und hält auch sinkende Fleischpreise für möglich. Der "Bild" sagte Rainer, höhere Steuern auf Fleisch werde es mit ihm nicht geben.
"Im Koalitionsvertrag wurde vereinbart, dass keine Steuererhöhungen
durchgeführt werden. Daran werde ich mich als zukünftiger Minister
halten", sagte Rainer. Der noch amtierende Bundeslandwirtschaftsminister
Cem Özdemir (Grüne) hatte sich zuletzt unter anderem für eine neue
Abgabe auf Fleisch in Höhe von zehn Cent pro Kilo stark gemacht.
Rainer
hält dagegen auch sinkende Fleischpreise für möglich: "Ich bin ein
großer Freund der sozialen Marktwirtschaft. Das bedeutet: Fleischpreise
macht nicht der Minister, sondern der Markt."
Auch die
Speisepläne von Kindergärten und Schulen nimmt der künftige
Agrarminister in den Blick und warnt vor rein vegetarischen Gerichten.
"Eine ausgewogene Ernährung ist wichtig", sagte der CSU-Politiker der
"Bild". Das gelte "insbesondere in Kindergärten und Schulen, wo Obst,
Gemüse genauso wie Fleisch und vegetarische Gerichte auf den
Speiseplänen stehen sollten". Ihm sei "qualitativ hochwertige Ernährung
ein wichtiges Anliegen".
Den Bauern will Rainer künftig wieder
mehr Freiheiten lassen: "Landwirte sind keine Kinder, die man
bevormunden muss." Er werde in der Agrarpolitik eher auf Anreize statt
Verbote setzen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur