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DGB-Chef will überdurchschnittliche Beteiligung von Reichen an Wiederaufbau

Archivmeldung vom 27.04.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.04.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Geld aus der Tasche ziehen, Steuern, Steuererhöhung, Abgaben, Abgabenerhöhung und Betrug (Symbolbild)
Geld aus der Tasche ziehen, Steuern, Steuererhöhung, Abgaben, Abgabenerhöhung und Betrug (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB), Reiner Hoffmann, hat eine überdurchschnittliche Beteiligung von Wohlhabenden am Wiederaufbau nach der Coronakrise gefordert.

"Einkommen und Vermögen sind in Deutschland bereits heute sehr ungleich verteilt. Wenn die Krisenlasten zu hoch werden, müssen starke Schultern mehr tragen", sagte Hoffmann dem Nachrichtenportal T-Online. Die Kritik, Deutschland dürfe sich nicht zu stark verschulden, wies er als "unsinnig" zurück. "Die Argumentation, dass wir unseren Kindern und Kindeskindern keine Schulden hinterlassen sollten, ist schlicht Unfug", so der DGB-Chef weiter.

Dies gelte auch für die Schuldenbremse und die Schwarze Null. "Denn die Lasten, die wir nachfolgenden Generationen überlassen, sind um ein Vielfaches höher, wenn wir nicht jetzt handeln und unsere Schulen, Brücken, unsere Infrastruktur in Ordnung bringen. Wir müssen den Gürtel nicht enger schnallen", sagte Hoffmann. Wer dies sage, ziehe eine "völlig falsche Konsequenz aus der derzeitigen Situation".

Die Sorge, die er aber habe, sei, "dass hier von interessierter Seite der Versuch unternommen wird, die Krise zu missbrauchen, um Arbeitnehmerrechte zu schleifen", so der DGB-Chef weiter. Eine temporäre Öffnung von Läden an Sonntagen lehnte er ab. Das ergäbe selbst temporär keinen Sinn. "Schauen Sie sich doch das Konsumverhalten der Menschen an, die jetzt nur noch 60 Prozent ihres Nettos über das Kurzarbeitergeld beziehen. Die rennen doch jetzt nicht alle in die Läden und werden wie Bolle Geld ausgeben und Dinge kaufen", sagte Hoffmann dem Nachrichtenportal T-Online. Das vertrage sich "auch nicht mit dem Eindämmen der Gefahr einer zweiten Infektionswelle".

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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