Klöckner stellt Pläne gegen Waldsterben vor
Archivmeldung vom 22.09.2019
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Freigeschaltet durch André OttKurz vor dem "Nationalen Waldgipfel" am Mittwoch hat Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) ihre Pläne zur Bekämpfung des Waldsterbens vorgestellt. "Wir haben ein großes Paket zur Rettung des Waldes geschnürt", sagte Klöckner der "Bild am Sonntag".
So solle es staatliche Unterstützung für Waldbesitzer nur geben, wenn diese bestimmte Vorgaben einhalten. "Wir wollen, dass der nachhaltige Waldumbau konsequent fortgeführt wird, aber auch Prävention gegen ausbreitende Waldbrände mit zum Beispiel Löschteichbauten beachtet wird. Unsere staatliche Unterstützung sieht Regeln und Empfehlungen vor für Baumarten, die klimastabiler sind und zum Standort passen", so die CDU-Politikerin weiter.
Vor allem Besitzer von kleinen Waldflächen können künftig mit mehr staatlicher Hilfe rechnen. "Wir wollen auch die Kleinstprivatwaldbesitzer, die nur wenige Hektar Wald haben, unterstützen, damit sie ihren Wald fit für den Klimawandel machen können", sagte Klöckner. Bei der Schadholzbeseitigung könnten die Länder die Hilfe der Bundeswehr anfordern. Außerdem soll das Jagdrecht geändert werden. "Wald und Wild müssen in einer guten Balance sein. Jäger sollen - je nachdem, wie es in der Region aussieht - mehr jagen dürfen, um zu verhindern, dass junge Setz
linge vom Wild gefressen werden", so die Landwirtschaftsministerin weiter.
Zudem will die CDU-Politikerin eine Offensive für die grünen Berufe im Wald starten: "Wir haben jetzt schon Engpässe bei den Förstern in einigen Regionen", sagte Klöckner der "Bild am Sonntag". Zudem kritisierte sie die Rodung von Bäumen für Windräder: "Dass heute gesunder Wald gerodet wird, um Platz für Windräder zu machen, halte ich für problematisch. Das Kleinklima im Wald wird damit gestört, wichtige Waldflächen gehen verloren. Wir brauchen jeden Baum", so die Agrarministerin weiter. Am Nationalen Waldgipfel am Mittwoch nehmen über 200 Experten teil, angefangen von Wissenschaftlern, Waldbesitzern und Förstern über Vertreter der Bundesländer und Umweltverbände bis hin zu Jagdverbänden, Baumschulen und Holz-Transportunternehmen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur