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BDK-Chef Schulz fordert staatlichen Drogenhandel

Archivmeldung vom 24.10.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.10.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
André Schulz (Erster Kriminalhauptkommissar (EKHK) Diplom-Verwaltungswirt ) Bild:  Bund Deutscher Kriminalbeamter
André Schulz (Erster Kriminalhauptkommissar (EKHK) Diplom-Verwaltungswirt ) Bild: Bund Deutscher Kriminalbeamter

Der Vorsitzende des Bundes deutscher Kriminalbeamter (BDK), André Schulz, fordert ein Umdenken in der Drogenpolitik. "Der Krieg gegen illegale Drogen ist nicht zu gewinnen, auch nicht mit mehr Polizei", sagte Schulz der "Welt am Sonntag". Er ist der Meinung, dass das Betäubungsmittelstrafrecht überprüft werden solle. "Wir sollten uns fragen, ob es nicht intelligentere Alternativen gibt."

Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland 3,5 Tonnen Kokain beschlagnahmt. Gleichzeitig steigt die Qualität des Stoffes, die Preise im illegalen Großhandel bleiben aber gleich. Für Schulz wie für andere Experten stelle sich die Frage, ob Drogenlords die faktische Kontrolle über den Zugang zu Rauschmitteln behalten sollen - oder ob das nicht besser der Staat selbst übernehmen sollte.

"Gegen die hohe Nachfrage können wir ohnehin nicht anermitteln", sagte Schulz. "Das Strafrecht ist bei Drogenkonsumenten nicht das geeignete Instrument und ein wirksamer Kinder- und Jugendschutz ist aufgrund der Prohibition derzeit nicht möglich. Wir brauchen eine offene Diskussion und eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema Drogenpolitik", so der Kriminalbeamte. "Ein `weiter wie bisher` ist sicher nicht der zielführende Weg."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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