Gesine Lötzsch (Die Linke.PDS): Hartz IV politisch bekämpfen
Archivmeldung vom 08.08.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittZu Presseveröffentlichungen über Hartz IV-Informationsgespräche in ihrem Lichtenberger Wahlkreisbüro erklärt MdB Gesine Lötzsch: Reporter des ZDF haben in meinem Lichtenberger Wahlkreisbüro mit versteckter Kamera eine PDS-Bezirksverordnete zum Arbeitslosengeld II befragt.
Die Reporter haben sich als Paar ausgegeben, die nicht ALG-II-Anspruchsberechtigt sind, aber Tipps haben wollten, wie sie trotzdem ALG-II bekommen könnten. Die BVV-Verordnete hatte
Möglichkeiten aufgezeigt, wie das Paar anspruchsberechtigt werden
könnte.
Ich habe mit der BVV-Verordneten gesprochen und darauf
hingewiesen, dass die PDS die Bürgerinnen und Bürger über das ALG II
informiert, aber nicht "Tipps zum Schummeln" gibt. Wir wollen das
Gesetz politisch bekämpfen.
Allerdings finde ich es hinterhältig und schäbig, wie die
ZDF-Reporter hier vorgegangen sind. Sie versuchen, die vielen
Menschen zu kriminalisieren, die Arbeitslose, die sich teilweise in
einer verzweifelten Situation befinden, beraten. Diese Reporter
versuchen ein gesellschaftliches Klima des Neids und der Mißgunst zu
schüren. Das halte ich für verhängnisvoll.
Leider sehe ich diese Reporter nie, wenn es darum geht,
Steuerbetrug von Superreichen aufzuklären. Da schrecken sie vor der
Schar der Steueranwälte zurück, die sich den ganzen Tag nur damit
beschäftigen, wie ihre Klienten Steuern "sparen" können.
Herr Clement, der jetzt wegen Anstiftung zum Betrug den
Staatsanwalt nach Lichtenberg schickt, will nicht einsehen, dass das
von ihm zu verantwortende Hartz-IV-Gesetz ein gewaltiges Schnüffel-
und Scheidungsgesetz ist.
Die PDS hat im Bundestag gegen das Hartz-IV-Gesetz gestimmt, weil
es unsozial und ungerecht ist. Wir werden im Wahlkampf und in der
nächsten Legislaturperiode gegen das Gesetz mit allen politischen
Mitteln kämpfen, bis es vom Tisch ist.
Quelle: Pressemitteilung Die Linke.PDS