Senatsverwaltung sieht Pläne für Steglitzer Kreisel kritisch
Archivmeldung vom 09.12.2019
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Freigeschaltet durch André OttDie Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen sieht die Umwandlung des Hochhauses "Steglitzer Kreisel" in 330 hochpreisige Eigentumswohnungen kritisch. Das teilte Petra Rohland, stellvertretende Sprecherin der Senatorin, rbb|24 mit.
Ein hochpreisiges Angebot führe zu einer "Konzentration von Besserverdienenden", was wiederum einen allgemeinen Anstieg von Mieten und Preisen und langfristig auch Verdrängung nach sich ziehen könne. Eine solche Ansammlung wohlhabender Eigentümer mitten im Steglitzer Kiez sei "aus sozialen Gründen nicht günstig", teilte Rohland mit.
Als der Kreisel vor rund drei Jahren verkauft wurde, sei man froh gewesen, eine Lösung für das leerstehende Gebäude gefunden zu haben, sagte Rohland. So seien beim Verkauf an die CG-Gruppe "Entscheidungen getroffen worden, die man nicht mehr rückgängig machen kann". Heute, drei Jahre später und mit neuem Senat, gehe das Land mit dem Verkauf von Immobilien und Grundstücken anders um.
CG-Chef Christoph Gröner sagte rbb|24, ihm sei klar, dass die Menschen, die sich im "ÜBerlin" eine Wohnung kaufen werden, "jenseits des normalen Bürgers unterwegs sind". Der Bauunternehmer will in den 40 Jahre alten Büroturm 330 Eigentumswohnungen einbauen: vom 50 Quadratmeter großen Einzimmer-Apartment bis hin zu zwei Penthouses mit 150 und 300 Quadratmetern ganz oben auf dem Dach.
Die Preise steigen von Stockwerk zu Stockwerk: Zwei Zimmer mit 61 Quadratmetern in der 13. Etage, Südwest-Seite, kosten 470.000 Euro. Eine 2,5-Zimmer-Wohnung mit 81 Quadratmetern im 22. Stock soll 780.000 Euro kosten. Die beiden Penthouses werden derzeit noch nicht zum Kauf angeboten. Obwohl bisher nur der entkernte Rohbau steht, waren Ende November 2019 laut CG-Gruppe schon 120 Einheiten verkauft.
Quelle: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) (ots)