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Hofreiter will Büroräume in Zügen

Archivmeldung vom 05.12.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.12.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Zug: Fahrkomfort könnte eigentlich höher sein. Bild: pixelio.de/birgitH
Zug: Fahrkomfort könnte eigentlich höher sein. Bild: pixelio.de/birgitH

Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter fordert Büroräume in Bahnen, die Wiedereinführung von Nachtzügen und eine Mehrwertsteuersenkung im Fernverkehr. "Im Fernverkehr sollten für die Fahrgäste flexible Arbeitsräume installiert werden, so dass Büroarbeit, Beratungen und sämtliche technische Kommunikation möglich ist - ohne dass andere Fahrgäste gestört werden", schreibt Hofreiter in einem Thesenpapier, über welches das Nachrichtenportal T-Online berichtet.

In dem Papier macht der Fraktionsvorsitzende Vorschläge für die Bahn im Jahr 2030. "Die Unzuverlässigkeit der Bahn frustriert die Menschen und richtet einen handfesten volkswirtschaftlichen Schaden an. Die Deutsche Bahn muss dringend aufpoliert werden", sagte Hofreiter dem Portal. Konkret schlägt Hofreiter vor, auf Zugtickets nicht nur im Nahverkehr, sondern auch im Fernverkehr künftig nur noch sieben statt 19 Prozent Mehrwertsteuer zu erheben. Auch die Trassenpreise sollten gesenkt werden. Die Bahn müsse deutlich pünktlicher werden. "Eine Pünktlichkeitsquote von 97 Prozent (Nah- und Fernverkehr) bis 2030 ist unser Ziel", schreibt Hofreiter. Die solle unter anderem dadurch erreicht werden, dass der Bund in die Strecken investiert.

"Die jährlichen Investitionen pro Person und Jahr in Deutschland liegen bei unter 60 Euro. In Österreich dagegen wird die vierfache Summe, in der Schweiz sogar die sechsfache Summe ausgegeben", heißt es in dem Papier. "Kurzfristig müssen die Ausgaben für die Bahn verdoppelt, mittelfristig eher vervierfacht werden." Die Bahn wiederum solle viel mehr Wagen bereithalten und mehr Mitarbeiter einstellen, damit keine Fahrten ausfallen, weil Wagen technische Probleme haben oder keine Mitarbeiter verfügbar sind: "Ziel muss eine 100 prozentige Bereitstellungsgarantie vollständiger und voll funktionierender Züge und des Personals sein. Entsprechend sind genügend Ersatzzüge, Personalreserven und ausreichend Werkstattkapazität vorzuhalten. Sicherzustellen sind mögliche Unterwegs-Reparaturen oder ein schneller Zugtausch bei Defekten. Wagenkapazitäten sind auch für den Einsatz von zusätzlichen Zügen bei Nachfragespitzen vorzuhalten."

Um Bahnfahren allgemein bequemer und unkomplizierter zu machen, fordert Hofreiter unter anderem ein "übersichtliches und einfaches Ticketsystem" und ein "dichtes und attraktives Nachtzugnetz in Deutschland, mit engen Verknüpfungen in unsere Nachbarstaaten". Die Bahn hatte ihre Nachzüge erst vor zwei Jahren abgeschafft. Mit dem Papier, welches in der Fraktion noch nicht abgestimmt ist, geht Hofreiter über bisherige Vorschläge seiner Partei hinaus. Einige Forderungen wie die Senkung der Trassenpreise oder dass die Bahn vollständig mit Strom aus erneuerbaren Energien betrieben werden solle, finden sich aber auch schon im Programm für die Bundestagswahl 2017.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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