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Köhler-Biograf: SPD will Staatsoberhaupt zermürben

Archivmeldung vom 26.05.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.05.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Bonner Politikwissenschaftler und Köhler-Biograf Gerd Langguth wirft der SPD ein unfaires Spiel gegen Bundespräsident Horst Köhler vor. Der Sozialdemokratie sei es offenkundig darum gegangen, das Staatsoberhaupt zu zermürben und so zum Verzicht auf eine erneute Kandidatur zu bewegen, sagte Langguth der in Düsseldorf erscheinenden Rheinischen Post.

Der Politologe bezeichnete es als einen Sündenfall, dass Köhler aus der SPD-Führung Signale erhalten hatte, ihn in der Bundesversammlung am 23. Mai 2009 mitzuwählen, falls er für weitere fünf Jahre bereit stehe. Nun jedoch bewirke die Entscheidung der SPD für die Gegenkandidatin Gesine Schwan, dass das amtierende Staatsoberhaupt ein Jahr lang ein Präsident auf Abruf sei. Hätte die SPD Köhler nicht im Ungewissen gelassen, ihm stattdessen rechtzeitig signalisiert, nicht für ihn stimmen zu wollen, hätte sich der Bundespräsident vielleicht für ein Ausscheiden nach einer Amtsperiode entschieden. "Diese Chance hat man Köhler nicht gegeben." So wie es nun gelaufen sei, konnte Köhler nicht mehr zurück: "Er musste springen."

Quelle: Rheinische Post

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