Union für Kostenübernahme bei Versorgung vergewaltigter Frauen
Archivmeldung vom 10.10.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.10.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Union im Bundestag fordert eine Kostenübernahme der medizinischen Versorgung vergewaltigter Frauen durch die Krankenkassen. Das geht aus einem Antrag der Unionsfraktion hervor, über den die "Mediengruppe Bayern" (Donnerstagaugaben) vorab berichtet.
Bisher müssen die betroffenen Frauen gemäß Paragraph 24a SGB V etwa die
Pille danach selbst zahlen, wenn sie älter als 22 sind. Bei sexuell
übertragbaren Krankheiten übernehmen die Kassen Tests erst, wenn bereits
Symptome vorliegen.
Die Union fordert von der Ampel-Regierung,
"Maßnahmen zur besseren medizinischen Versorgung von Opfern von
Sexualstraftaten zu ergreifen" und "auch für Fälle nach dem 22.
Lebensjahr die kostenlose Bereitstellung von Notfallkontrazeptiva nach
Sexualstraftaten zu ermöglichen".
Zu diesem Zweck solle das
Arzneimittelgesetz (AMG) dahingehend geändert werden, "dass zur
Behandlung im Zusammenhang mit Sexualstraftaten Notfallkontrazeptiva
durch ärztliche Einrichtungen als Notfallvorrat bereitgehalten werden
dürfen, damit diese den Betroffenen nach derartigen Taten direkt im
Rahmen der ärztlichen Behandlung zur Verfügung gestellt werden können."
Schließlich
soll der gesetzliche Rahmen geschaffen werden, damit "Betroffene von
Sexualstraftaten einen Anspruch auf Übernahme der Kosten für
Untersuchungen auf sexuell übertragbare Krankheiten" haben. "Opfer von
Vergewaltigungen müssen schnell und unbürokratisch Hilfe erhalten - ohne
finanzielle Hürden", sagte der CSU-Gesundheitspolitiker Stephan
Pilsinger der "Mediengruppe Bayern".
"Gerade in diesen
traumatischen Momenten darf es nicht sein, dass Menschen aufgrund ihres
Alters oder ihrer finanziellen Situation auf notwendige Behandlungen
verzichten müssen", so Pilsinger.
Als wichtig erachtet die Union
auch die bessere Ausstattung der Stellen, die sich um Vergewaltigte
kümmern. "Wir brauchen ein flächendeckendes, gut unterstütztes Netzwerk,
das Vergewaltigungsopfern sofortige Hilfe bietet", sagte der
CSU-Politiker. "Die Bundesregierung muss dringend dafür sorgen, dass der
Zugang zu medizinischer Versorgung und Spurensicherung überall
niedrigschwellig und kostenlos ist." Wann der Antrag im Bundestag
eingebracht werden soll, ist noch nicht klar.
Quelle: dts Nachrichtenagentur