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Fratzscher für Schuldenerleichterungen für Entwicklungsländer

Archivmeldung vom 10.05.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.05.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Marcel Fratzscher (2023)
Marcel Fratzscher (2023)

Bild: Eigenes Werk /SB

Vor dem G7-Finanzministertreffen in Japan hat der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, die Industriestaaten aufgefordert, unabhängig von der Haltung Chinas Schuldenerleichterungen für die Entwicklungsländer auf den Weg zu bringen. "Viele Länder des globalen Südens befinden sich in einer katastrophalen wirtschaftlichen und sozialen Lage", sagte Fratzscher dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

Insgesamt 60 Länder seinen von einer Schuldenkrise bedroht, weil die globale Wirtschaftskrise und steigende Zinsen die Finanzierung der Kredite erschwerten. "Eine Entschuldung und Umstrukturierung der Staatsschulden ist dringender denn je, um viele Länder vor einer noch größeren, wirtschaftlichen und humanitären Katastrophe zu bewahren", mahnte Fratzscher. "Es ist falsch, die Verantwortung für die drohende Schuldenkrise primär bei China und dessen Widerstand zur Umstrukturierung zu suchen."

Auch die reichen Industrieländer könnten und müssten handeln, um den ärmsten Ländern unter die Arme zu greifen. Zudem sollten multilaterale Finanzinstitutionen wie der IWF und die Weltbank auf Zinszahlungen verzichten und Schulden umstrukturieren, so der DIW-Chef. China ist mittlerweile der größte bilaterale Gläubiger von Schwellen- und Entwicklungsländern. Bisher blockiert das Land allerdings Umschuldungsverhandlungen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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