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Bildungsministerin fordert Umdenken im ÖPNV - Keine alte Normalität mehr

Archivmeldung vom 12.06.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.06.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Nie wieder in öffentlichen Verkehrsmitteln ohne eine stickige und bakterienverseuchte Maske fahren? Die Politik will es - die Ärzte raten ab (Symbolbild)
Nie wieder in öffentlichen Verkehrsmitteln ohne eine stickige und bakterienverseuchte Maske fahren? Die Politik will es - die Ärzte raten ab (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat die öffentlichen Verkehrsbetriebe zu einem Umdenken aufgerufen. "Kurzfristig muss über Maßnahmen für den Gesundheitsschutz versucht werden, das Vertrauen in den ÖPNV wieder zu verbessern", sagte die CDU-Politikerin dem "Spiegel".

Und weiter: "Ansonsten könnten die Belastungen durch Lärm und Abgase wieder steigen." Hintergund war das Ergebnis eines vom Bundesbildungsministerium in Auftrag gegebenen Mobilitätsreports des Meinungsforschungsinstituts infas, über das der "Spiegel" berichtet.

Demnach stiegen mehr als ein Drittel der Fahrgäste im Mai auf das Auto um. Weitere zwanzig Prozent nutzen das Fahrrad statt Bus und Bahn. "Die mobile Gesellschaft spaltet sich", schreiben die Autoren. "Unter den oberen Zehntausend fährt gegenwärtig so gut wie niemand mehr öffentlich." Grund dafür sei die Angst vor einer Infektion mit Covid-19. Es wäre "fahrlässig", sich auf eine Rückkehr zur alten Normalität zu verlassen, so die Forscher.

Sie drängen auf eine Reform des ÖPNV. Nötig seien "Initiativen in Richtung Schutz, Rücksicht, Abstand - und damit alles in allem Investitionen in die Aufenthaltsqualität". Diese sei bisher schon keine Stärke gewesen. Der Lockdown könnte die Mobilitätsgewohnheiten nun aber grundlegend verändert haben. So waren nicht nur deutlich weniger Menschen unterwegs als normalerweise, auch die Durchschnittsentfernung pro Tag schrumpfte von 40 auf zehn Kilometer. Zudem wurden 30 Prozent aller Wege zu Fuß zurückgelegt - laut Forscher ein historisches Hoch.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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