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Verkehrsminister gegen Berufsverbot für depressive Piloten

Archivmeldung vom 18.04.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.04.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Dirk / pixelio.de
Bild: Dirk / pixelio.de

Berlin - Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hat sich gegen Forderungen nach einem Berufsverbot für depressive Piloten oder Busfahrer als Konsequenz aus dem Absturz der Germanwing-Maschine gewandt. "Ein höheres Risiko wäre es doch, wenn Anreize gesetzt werden, Depressionen zu verheimlichen", sagte Dobrindt dem Berliner "Tagesspiegel" (Sonntagausgabe)".

Depressionen seien "heute eine weit verbreitete Krankheit, die in den meisten Fällen gut heilbar ist", betonte der Minister. "Deshalb sollten wir Betroffene ermutigen, sich dem Arzt gegenüber zu öffnen." Dobrindt widersprach damit seinem Parteifreund, Bayerns Innenminister Joachim Herrmann und auch dem SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach, die solche Berufsverbote zuvor als denkbar und "unter bestimmten Umständen notwendig" bezeichnet hatten. Auch an der ärztlichen Schweigepflicht will der CSU-Politiker infolge des Unglücks nicht rütteln lassen. "Ich glaube nicht, dass ein Aufheben der Schweigepflicht automatisch zu mehr Sicherheit führen würde", sagte Dobrindt. Diese Vorgabe für Mediziner habe zu Recht "einen sehr hohen Stellenwert in unserer Gesellschaft".

Quelle: Der Tagesspiegel (ots)

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