Brantner bekennt sich zum Zwei-Prozent-Ziel
Archivmeldung vom 30.12.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićGrünen-Chefin Franziska Brantner bekennt sich zum Zwei-Prozent-Ziel bei den Verteidigungsausgaben. "Wir bekennen uns zur Verteidigungsfähigkeit Europas und zur Bündnistreue", sagte sie der "Welt". Beides müsse finanziell unterfüttert werden.
"Wir müssen dabei Synergien schaffen in Europa, etwa bei der
Rüstungsbeschaffung, und dürfen den Schutz kritischer Infrastruktur
dabei nicht vergessen", so die Grünen-Chefin. Die Übergänge zwischen
äußerer und innerer Sicherheit seien sehr viel fließender geworden als
in der Vergangenheit. "Wir können die Augen vor der Realität nicht
verschließen." Ein imperiales Russland versuche gewaltsam Grenzen zu
verschieben und die europäische Friedensordnung zu zerstören. Es gelte,
diese europäische Friedensordnung zu verteidigen. "Darauf müssen wir
eine geschlossene und entschlossene europäische Antwort finden. Der
nächste deutsche Kanzler muss ein Europäer sein", so Brantner.
Die
Grünen-Vorsitzende übte indirekt Kritik an Bundeskanzler Olaf Scholz
(SPD). "Bei wichtigen internationalen Treffen wie dem
nordisch-baltischen Gipfel, als es um die europäische Sicherheit ging,
war er nicht eingeladen. Ich mache mir Sorgen um eine potenzielle
Spaltung Europas", so Brantner. "Der Nordosten Europas zweifelt an
Deutschland, weil wir nicht bereit sind, Putins Drohungen auch als
Gefahr für uns wahrzunehmen."
Die Kooperation der CDU mit dem BSW
in Thüringen und Sachsen beobachtet die Grüne-Chefin vor diesem
Hintergrund mit großer Sorge. "Es besteht die Gefahr, dass sich auch die
Union über solche Koalitionen von der Westbindung stückweise
verabschiedet. Während Markus Söder und Michael Kretschmer die Grünen
verteufeln, regiert die Union mit Frau Wagenknecht", kritisierte
Brantner. Wagenknecht arbeite daran, "die außenpolitische Agenda der
Bundesrepublik in eine Putin-genehme Richtung zu verändern". Dass die
Union dort Kompromisse machte, habe "mit dem Erbe Adenauers nichts mehr
zu tun"
Mit Blick auf die anstehende Amtsübernahme von Donald
Trump sagte Brantner: "Wir müssen mit allem rechnen. Es hagelt ja jetzt
schon Drohungen. Aber wir sind besser vorbereitet als 2016." Es gebe nun
zum Beispiel auf EU-Ebene handelstechnische Instrumente, um auf
Zwangsmaßnahmen gegen deutsche und europäische Unternehmen reagieren zu
können.
Die Souveränität der Ukraine zu sichern, sei in diesem
Zusammenhang eine große Herausforderung. "Die Antwort auf 'America
first' lautet 'Europe united'", sagte Brantner. "Bei dieser
Bundestagswahl geht es nicht nur um Deutschland, es geht auch um die
Zukunft Europas." Die deutsche Regierung müsse hierbei mit weiteren
Europäern vorangehen. Sicherheit dürfe nicht wegdelegiert werden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur