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Juso-Chefin gegen große Koalition in Hessen

Archivmeldung vom 28.01.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.01.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Vorsitzende der Jungsozialisten, Franziska Drohsel, hat sich gegen eine große Koalition in Hessen ausgesprochen. "Roland Koch wurde abgewählt. Mit seiner CDU ist eine Koalition unvorstellbar", sagte sie der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinische Post".

"Das sozialdemokratische Profil muss in einer künftigen Koalition deutlich sein. Andrea Ypsilanti hat mit einem starken Links-Profil die Wahlen gewonnen." Ein Bündnis mit der Linkspartei schloss Drohsel ebenfalls aus. "Mit denen geht das nicht."

SPD sollte pauschale Abgrenzung zur Linkspartei beenden

Die Jungsozialisten haben die Mutterpartei SPD aufgefordert, Koalitionsfragen, auch mit der Linken, nicht länger zu ideologisieren. Die Juso-Vorsitzende Franziska Drohsel sagte in einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung": "Koalitionen müssen ausschließlich nach politischen Abwägungen getroffen werden." In Berlin funktioniere die Koalition mit der Linkspartei gut.  "Koalitionsfragen sollten nicht ideologisiert werden. Die SPD sollte ihre pauschale Abgrenzung unterlassen. Wir müssen zu einem praktischen und sachlichen Umgang mit der Linkspartei finden", forderte die Juso-Chefin.

Die Parteien seien in der Verantwortung, den Wählerwillen umzusetzen. "Da kann man sich nichts malen. Also wird man Kompromisse eingehen müssen." Das gelte aber auch für den weiteren Umgang mit der FDP. "Im Bereich der Bürgerrechte und der Grundrechte gibt es große Gemeinsamkeiten mit der FDP. Bei der Wirtschafts- und Sozialpolitik stelle ich mir eine Zusammenarbeit sehr schwierig vor."

Zugleich sprach sich Frau Drohsel dafür aus, nach der Methode Hessen und mit Kurt Beck an der Spitze auch in den Bundestagswahlkampf 2009 zu ziehen. "Mit Kurt Beck an der Spitze hat die SPD wieder ein starkes soziales und linkes Profil entwickelt. Natürlich wünschen wir Jusos uns noch sehr viel mehr davon. Aber mit Beck geht es sehr gut voran und in diese Richtung sollte es weitergehen."

Quelle: Rheinische Post / Leipziger Volkszeitung

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