Bartsch verlangt Transparenz bei Strom-Importen
Archivmeldung vom 19.01.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Vorsitzende der Linke-Fraktion im Bundestag, Dietmar Bartsch, fordert die Bundesregierung auf, bei Stromimporten für Klarheit über die dabei genutzten Energiequellen zu sorgen. "Es kann nicht sein, dass jeder Stromanbieter in der Lage ist, seinen Strommix transparent zu machen, aber die Bundesregierung nicht weiß, welcher Strom nach Deutschland importiert wird", sagte Bartsch der "Welt".
Bartsch weiter: "Es wäre Klimaheuchelei, wenn wir in Deutschland aus Atom und Kohle aussteigen, um dann zum Beispiel aus Frankreich oder Polen weiter Atom- und Kohlestrom zu importieren." Auf eine Anfrage der Linken hatte das Bundesministerium für Klimaschutz erklärt, eine Aufschlüsselung der Energieträger, die die Basis für importierten Strom bildeten, sei im eng verflochtenen "europäischen Stromverbundsystem nicht möglich".
"Die Bundesregierung muss öffentlich machen, aus welchen Quellen Strom importiert wird. Robert Habeck sollte ein Stromimportregister einführen. Wir brauchen Transparenz und Ehrlichkeit beim Klimaschutz", erklärte Bartsch dazu. Deutschland exportiert Strom, muss aber bei Windflauten und geringer Sonnenscheindauer Strom in Nachbarländern zukaufen. Hauptlieferanten waren zuletzt Dänemark, Frankreich, die Niederlande und die Schweiz. In Frankreich wird Strom zu einem großen Teil aus Atomkraft erzeugt, in den Niederlanden aus Gas und Steinkohle.
Quelle: dts Nachrichtenagentur