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Bundesministerin Giffey ignoriert weiter Trennungsväter Väterverbände fordern Vätergipfel

Archivmeldung vom 29.01.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.01.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Bundesministerin Franziska Giffey spricht am 31.01.2020 auf dem von ihrem Haus finanziell geförderten "Väter Summit 2020". Authentische Väterverbände bezeichnen die Veranstaltung als nicht ausgewogen.

"Wieder einmal verengt das Bundesfamilienministerium seinen Blick auf die Rolle von Vätern in intakten Familien", kritisiert Gerd Riedmeier, Sprecher der Interessengemeinschaft Jungen Männer und Väter (IG-JMV) und konkretisiert: "Die Familienministerin ignoriert weiter die Nöte getrennt erziehender Väter."

Die IG-JMV begrüßt den Ansatz des Ministeriums, Vereinbarkeit von Beruf und Familie fördern zu wollen, wie für die Veranstaltung angekündigt. Bedauerliche gilt dieses Ansinnen so gut wie nicht für getrennt erziehende Väter. Trennungsväter werden laut IG-JMV mehrfach diskriminiert: Das deutsche Steuerrecht behandelt sie mit Lohnsteuerklasse I wie Alleinstehende - obwohl sie zu 100 % den Kindesunterhalt leisten. Familiengerichte weisen ihnen eine "erhöhte Erwerbsobliegenheit" zu. Das bedeutet, getrennte Väter sehen sich gezwungen, einen Zweitjob anzunehmen oder Überstunden zu leisten. Tun sie das nicht, so errechnen die Gerichte ein "fiktives Einkommen", aus dem der Kindesunterhalt zu bezahlen ist. "Wie sollen diese Väter so Betreuungsverantwortung übernehmen und Beruf und Familie vereinbaren können?" fragt Riedmeier.

Viele getrennte Väter betreuen ihre Kinder oder wollen dies in größerem Maße tun. Sie halten dafür ihren Haushalt vor mit dementsprechenden finanziellen Belastungen. Kindergeld und staatliche Leistungen fließen jedoch nur einem Haushalt zu: dem Haushalt, in dem die Kinder gemeldet sind. Laut IG-JMV ein Anachronismus.

Besonders bedauerlich sehen Väterverbände die negative politische Entwicklung. Zeigte sich noch Frau Giffeys Vorgängerin offen für eine gerechtere Verteilung der Lasten in Trennungsfamilien, so verhindert Frau Giffey den offenen Diskurs. Die IG-JMV fordert Bundesministerin Giffey dazu auf, zeitnah einen echten Vätergipfel zum Thema Nachtrennungsfamilien einzuberufen - mit Einladung an authentische Väterverbände.

Quelle: Interessengemeinschaft Jungen, Männer und Väter (IG JMV) (ots)


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