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Regierungsberater fürchtet Zunahme überschuldeter Privathaushalte

Archivmeldung vom 31.05.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.05.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Gerd Altmann/Shapes:AllSilhouettes.com / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann/Shapes:AllSilhouettes.com / pixelio.de

Der Vorsitzende des Sachverständigenrats für Verbraucherfragen im Bundesministerium für Verbraucherschutz, Peter Kenning, schlägt angesichts der Kostensteigerungen für Verbraucher Alarm. "Die Anzeichen für eine Zunahme der Verbraucherüberschuldung sind deutlich", sagte er dem "Handelsblatt".

Geplante, größere Anschaffungen würden verschoben, noch vorhandene Rücklagen aufgebraucht und das eigene Konto überzogen. "Wenn diese Möglichkeiten ausgeschöpft sind, leiht man sich Geld bei Freunden oder Verwandten", sagte Kenning. Der Ökonom sieht die Politik am Zug, gegenzusteuern, etwa mit einem Kreditmoratorium, ähnlich wie im ersten Corona-Lockdown, als Mietzahlungen und die Tilgung von Krediten vorübergehend ausgesetzt werden konnten.

"Sollten die beschlossenen Maßnahmen nicht ausreichen und die Zahl der Privatinsolvenzen erheblich ansteigen, könnte man dieses Instrument in Erwägung ziehen, um den Menschen etwas Luft zu verschaffen", sagte Kenning. "Um rechtzeitig reagieren zu können, wäre es ratsam, die Entwicklung der Stromsperren im Blick zu behalten." Der Wirtschaftswissenschaftler brachte daneben zusätzliche Hilfen für die Bereiche Wohnen, Mobilität und Ernährung ins Spiel. Dort hätten Preissteigerungen eine "relativ starke Wirkung" auf die finanzielle Situation der Verbraucher. Die Kosten träfen aber nicht jeden gleich hart. So könne die bereits beschlossene Energiepreispauschale von 300 Euro den einen Verbraucher aus einer existenziellen Notlage retten, für den anderen seien sie "nice to have", so der Ökonom. Handlungsbedarf sieht er vor allem für einkommensschwache Haushalte. "Dieser Gruppe könnte man, wenn die bisherigen Maßnahmen nicht ausreichen sollten, mit einer weiteren Einmalzahlung kurzfristig helfen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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