Linnemann fordert Notkredite wegen Corona-Epidemie
Archivmeldung vom 08.03.2020
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Freigeschaltet durch André OttAngesichts der anlaufenden Corona-Epidemie hat der Vorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) der CDU/CSU, Carsten Linnemann, die Bundesregierung dazu aufgerufen, Notkredite in zweistelliger Milliardenhöhe für die Wirtschaft bereitzustellen.
"Ich habe die große Sorge, dass die Coronakrise die Finanzkrise 2008/2009 in den Schatten stellen wird", sagte Linnemann den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagausgaben). Die Politik müsse jetzt genauso entschlossen handeln wie im Oktober 2008 mit der Garantie der Spareinlagen, die Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) abgegeben hatten.
"Die Wirtschaft muss wissen, dass die Politik für ein umfangreiches Notkreditprogramm in diesen Monaten Mittel in zweistelliger Milliardenhöhe zur Verfügung stellen wird", forderte der Vizevorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag vor dem Koalitionsgipfel von Union und SPD an diesem Sonntag. Darüber hinaus verlangte Linnemann "Entlastung, Flexibilisierung und Freiräume" für den Mittelstand, "um die Krise zu bewältigen und danach im internationalen Wettbewerb wieder Fuß zu fassen". Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter nannte es richtig, betroffene Unternehmen kurzfristig und unbürokratisch zu unterstützen. "In der jetzigen Situation geht es um gezielte Soforthilfen etwa bei Ausfällen von Lieferketten oder bei Absagen von Großveranstaltungen", sagte er den Funke-Zeitungen. "Richti g ist auch, die Regelungen zur Kurzarbeit anzupassen." Zugleich warnte Hofreiter die Union davor, die Corona-Lage für altbekannte Steuerforderungen zu nutzen. Dies sei "unverantwortlich".
Quelle: dts Nachrichtenagentur