Gesundheitspolitiker von SPD und Grünen plädieren für Zuckerabgabe
Archivmeldung vom 23.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićIm Deutschen Bundestag fordern Gesundheitspolitiker von SPD und Grünen eine Zuckerabgabe. "Lebensmittel mit einem hohen Zuckergehalt sind nachweislich schädlich für unsere Gesundheit", sagte der SPD-Gesundheitspolitiker Christos Pantazis dem "Tagesspiegel". Es sei an der Zeit, Maßnahmen gegen den übermäßigen Zuckerkonsum zu ergreifen.
In Großbritannien habe die Abgabe bei bestimmten Produkten zu einer Zuckerreduzierung von 30 Prozent geführt, so Pantazis.
Der
gesundheitspolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Janosch Dahmen,
sagte dem "Tagesspiegel": "Wir müssen in Deutschland mehr für
Primärprävention tun." Er verwies darauf, dass allein durch Tabak,
Alkohol und übermäßigen Zuckerkonsum der gesetzlichen
Krankenversicherung jedes Jahr Kosten in dreistelliger Milliardenhöhe
entstünden. Hinzu komme ein erheblicher und wachsender
volkswirtschaftlicher Schaden.
Es gehe deshalb nicht um Verbote,
so Dahmen, sondern um eine angemessene Beteiligung der "Unternehmen an
dem Schaden, den Ihre Produkte zulasten von uns allen anrichten". Es sei
sachlogisch, "die entsprechenden Einnahmen in eine bessere
Gesundheitsversorgung und gute Präventionsmaßnahmen zu investieren", so
Dahmen.
Zuvor hatte sich der Präsident der Bundesärztekammer,
Klaus Reinhardt, für eine Zuckerabgabe ausgesprochen. Mit den Einnahmen
könnten dann Präventionsprogramme im Gesundheitswesen bezahlt werden,
sagte der Allgemeinmediziner der "FAZ". Außerdem forderte er einen
Defibrillator auf allen öffentlichen Plätzen und an Verkehrsstationen.
Im
FDP-geführten Finanzministerium erteilt man einer Zuckersteuer mit
nüchternen Worten eine Abfuhr. "Es ist derzeit weder die Erhöhung der
Alkoholsteuer noch die Einführung einer Zuckersteuer geplant", teilte
ein Sprecher der Zeitung auf Anfrage mit.
Quelle: dts Nachrichtenagentur