78 Prozent spüren den Aufschwung nicht
Archivmeldung vom 05.10.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittTrotz guter Wirtschaftsdaten haben fast 80 Prozent der Bundesbürger (78 Prozent) das Gefühl, persönlich nicht vom Aufschwung zu profitieren. Dieser Eindruck dominiert in allen Alters-, Berufs- und Gehaltsgruppen, bei den Geringverdienern allerdings deutlich stärker als bei den Befragten mit höherem Gehalt.
90 Prozent der Bundesbürger
mit einem Haushaltsnettoeinkommen unter 1.500 Euro verzeichnet keinen
positiven Effekt der anziehenden Konjunktur.
Für diese Umfrage im
Auftrag der ARD-Tagesthemen hat Infratest dimap am Montag und
Dienstag dieser Woche 1.000 Bundesbürger telefonisch befragt.
Bei der Frage, welche Maßnahmen zu mehr Gerechtigkeit in Deutschland
führen können, steht ein längerer Bezug von Arbeitslosengeld I für
jene, die länger gearbeitet und Beiträge eingezahlt haben, ganz oben:
85 Prozent der Bundesbürger glauben, dass dieser Vorschlag für mehr
Gerechtigkeit sorgen könnte. Die Einführung eines flächendeckenden
Mindestlohns, damit jeder, der arbeitet, von seinem Lohn auch leben
kann, halten 71 Prozent für ein wirksames Mittel für mehr
Gerechtigkeit. Und mehr als zwei Drittel (68 Prozent) sehen in der
Senkung der Steuer- und Abgabenlast einen guten Vorschlag. Mit etwas
Abstand folgen die Anhebung der Hartz-IV-Sätze für 48 Prozent und die
Einführung der Vermögenssteuer für 43 Prozent als geeignete Maßnahmen
für mehr Gerechtigkeit in Deutschland.
Befragungsdaten
- Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18
Jahren
- Fallzahl: 1.000 Befragte
- Erhebungszeitraum: 01. und 02. Oktober 2007
- Erhebungsverfahren: Computergestützte Telefoninterviews (CATI)
- Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Randomstichprobe
- Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
* bei einem Anteilswert von 5%; ** bei einem Anteilswert von 50%
Quelle: Pressemitteilung WDR