Bericht: SPD-Abgeordneter gesteht Kokain-Konsum und erklärt Rückzug
Der Osnabrücker Bundestagsabgeordnete Manuel Gava (SPD) soll gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung" eingeräumt haben, regelmäßig Kokain konsumiert zu haben. Er habe nach eigenen Angaben dem Druck im Berliner Politikbetrieb und privaten Problemen entfliehen wollen, zitiert ihn die Zeitung in ihrer Dienstagausgabe.
Zuvor hatten NOZ und "Tagesspiegel" nach eigenen Angaben intensiv zu
einem möglichen Drogenkonsum des SPD-Politikers recherchiert.
Mittlerweile hat Gava seinen Rückzug von einer erneuten Kandidatur für
den Bundestag erklärt. Wegen ihm war der ebenfalls in Osnabrück
verwurzelte und extrem beliebte Boris Pistorius auf einen anderen
Wahlkreis ausgewichen.
Gava vertritt seit 2021 den Wahlkreis
Osnabrück im Bundestag. Damals hatte er überraschend das Direktmandat
errungen und damit Mathias Middelberg, in der CDU-Bundestagsfraktion
Vorsitzender der Landesgruppe Niedersachsen, ausgestochen.
In der
SPD der niedersächsischen Großstadt wuchs im Sommer 2024 jedoch die
Unzufriedenheit über ihren Kandidaten, wie die NOZ berichtet: Gava habe
Termine versäumt, die Parteiarbeit vernachlässigt und sei selten im
Bundestag zu sehen gewesen.
Seinen Verzicht auf eine erneute
Kandidatur für den Bundestag hatte Gava zunächst mit "gesundheitlichen
Gründen" erklärt. Er soll nun eingeräumt haben, die Dauerbelastung als
Bundestagsabgeordneter und öffentliche Person nicht ausgehalten und über
eine mehrmonatige Phase von Sommer bis Ende 2023 "mit einer gewissen
Regelmäßigkeit" Kokain konsumiert zu haben, wie die Zeitung schreibt.
"Ich
habe Scheiße gebaut", zitiert das Blatt den 33-Jährigen. "Das war vor
allem am Wochenende. Ich habe abends viel Gas gegeben, um mich
abzulenken." Anfang September 2024 hatte Gava öffentlich gemacht, dass
er an der Autoimmunerkrankung Lupus leide, die ihn in seiner Arbeit
stark einschränke. Einen Nachweis über die Erkrankung blieb Gava laut
NOZ und "Tagesspiegel" schuldig.
Erst im Oktober 2024 hatte sich
Gava trotz anhaltender Kritik die erneute Kandidatur in seinem Wahlkreis
gesichert. Der vom SPD-Unterbezirksvorstand vorgeschlagene
Gegenkandidat und Mitarbeiter der SPD-Bundestagsfraktion, Thomas Vaupel,
war in der Aufstellungsversammlung knapp mit 27 zu 33 Stimmen
unterlegen. Nach Gavas Rückzug wird nun Vaupel bei der vorgezogenen
Bundestagswahl im Februar 2025 für die Osnabrücker SPD ins Rennen gehen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur