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ADFC-Chefin bezeichnet Koalitionsvertrag als "peinlich"

Archivmeldung vom 30.12.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.12.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Rike / pixelio.de
Bild: Rike / pixelio.de

Die im November gewählte Bundesvorsitzende des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC), Rebecca Peters, kritisiert die Pläne der Ampel-Regierung beim Thema Verkehrswende. "Zum Thema Fahrrad stehen im Koalitionsvertrag viereinhalb Zeilen - und eine von Ihnen ist für den Fußverkehr", sagte die 25-Jährige der "Rheinischen Post".

"Für eine Koalition, die sich Klimaschutz und das 1,5-Grad-Ziel auf die Fahne schreibt, ist das peinlich." Ob die Ampelregierung besser für das Thema Fahrrad sei als die Groko, will Peters aber nicht aus dem Papier ableiten, sondern aus den künftigen Taten der Regierung. Sie kündigte zudem mehr Tempo und Veränderungen beim ADFC an. Der Verband habe das Potenzial der Fahrradlobby bislang nicht genug genutzt.

Seit Jahren verändere sich der ADFC aber grundlegend und habe jetzt die Mannschaft an der Spitze komplett ausgewechselt. Die in Köln lebende ADFC-Chefin kritisierte auch NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU): "Verkehrswende ist nicht in der DNA von Wüst verankert", sagte sie. "Er war ja zuletzt Verkehrsminister und hat sich nicht als Fahrradminister hervorgetan. Er hat einige Projekte blockiert oder abgesagt - wenn es etwa um den Bau von Radschnellwegen ging. Dafür sollten Autobahnen breiter werden." Als wichtigste Veränderung für die Großstädte nannte Peters die Umverteilung von Flächen. Aus einer dreispurigen Straße müsse eine zweispurige werden, damit Radverkehr, Fußgänger und ÖPNV mehr Platz bekämen. Das würde auch den Verkehr entlasten, meint Peters. "Wenn wir andere Verkehrsmittel attraktiver machen, steigen viele Menschen um. Diejenigen, die jetzt im Stau stehen, nehmen für die kurze Strecke das Rad, wenn es eine sichere Infrastruktur gibt. Es würde sich nicht mehr stauen, sondern weniger."

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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