Bayernpartei: Chemical-Chrissy - Insekten-Totengräber oder Bauernopfer?
Archivmeldung vom 30.11.2017
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Freigeschaltet durch André OttAuch Tage nach dem angeblich einsamen Votum zur Weiter-Zulassung von Glyphosat von CSU-Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt, den böse Zungen neuerdings "Chemical-Chrissy" nennen, sind viele Fragen offen. Denn so einsam, spontan und unvorbereitet ist die Entscheidung ganz offensichtlich nicht gefallen - obwohl gerade dieser Eindruck erweckt werden sollte. Presseberichten zufolge war CSU-Parteichef Seehofer vorab informiert und im Landwirtschaftsministerium wurde das Ganze wohl auch lange vorbereitet.
Nach Ansicht der Bayernpartei hat die Öffentlichkeit hier ein Recht zu erfahren, wer in Regierung und in den Parteien vorab informiert war. Auch um die aufkommenden Gerüchte der Bestechlichkeit oder des Chemie-Lobby-Einflusses auszuräumen.
Und auch die Gründe für die Entscheidung sollten offen gelegt werden: Denn nach wie vor ist etwa umstritten, ob Glyphosat krebserregend ist - und in einem solchen Fall sollte nach Ansicht der Bayernpartei dann ein solches Mittel gerade nicht zugelassen werden. Die angeblich durchgesetzten Verbesserungen im Tier- und Pflanzenschutz, die der Landwirtschaftsminister als Begründung anführt, sind jedenfalls absolut nicht überzeugend. Es handelt sich um wolkige, unverbindliche Absichtserklärungen.
Um zur Eingangsfrage zurück zu kehren: Nach Ansicht der Bayernpartei ist Christian Schmidt wohl beides. Durch den CSU-Machtkampf und die damit einhergehende Neuverteilung der Ämter werden wohl die blass gebliebenen CSU-Minister Müller und Schmidt ihre Posten verlieren. Da ist es durchaus wahrscheinlich, dass der Minister noch eine in der Bevölkerung extrem unpopuläre Entscheidung treffen musste - und ein neuer Landwirtschaftsminister quasi "unbelastet" in sein Amt gehen kann. Dass Christian Schmidt aber als Insekten-Totengräber in die Geschichtsbücher eingehen wird - daran ist er zu eine gerüttelt Maß selbst schuld.
Quelle: Bayernpartei (ots)