FDP-Chef Lindner würde Pleite der Deutschen Bank hinnehmen
Archivmeldung vom 25.10.2016
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.10.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttIn der Diskussion um die Zukunft der krisengeschüttelten Deutschen Bank hat FDP-Chef Christian Lindner nach einem Bericht der in Essen erscheinenden Westdeutschen Allgemeinen Zeitung eine mögliche Abwicklung des größten deutschen Kreditinstituts ins Gespräch gebracht. "Ich würde im Falle des Falles die Deutsche Bank pleitegehen lassen", sagte der Bundesvorsitzende der Liberalen am Dienstag beim Politischen Forum Ruhr in Essen.
Staatshilfen zur Rettung des angeschlagenen Geldhauses erteilte Lindner einer klare Absage. Für Versäumnisse des Managements dürfe nicht der Steuerzahler haftbar gemacht werden. "Es gibt eine einfache Menschheitsregel und die heißt Haftung durch die Eigentümer und Anteilseigner", so Lindner mit Blick auf jüngste Spekulationen über ein staatliches Rettungspaket für die in der Existenzkrise steckende Bank.
Lindner äußerte sich auf der Diskussionsveranstaltung, in der es um das Verhältnis der Deutschen zur Technik ging, auch über die Zukunftsfähigkeit des Landes. "Wir neigen dazu, Politik gegen Naturgesetze und ökonomische Vernunft zu machen", sagte der FDP-Chef. Es sei hierzulande leicht, eine Mehrheit gegen etwas zu organisieren. Lindner: "Wenn wir Zukunft haben wollen, müssen wir auch für etwas Mehrheiten bekommen."
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)