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Patientenschutzstiftung beklagt "tiefe Vertrauenskrise der Patienten" wegen Corona-Verbreitung

Archivmeldung vom 28.04.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.04.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Typische Schutzkleidung in Krankenhäusern beim Umgang mit MRSA-Patienten
Typische Schutzkleidung in Krankenhäusern beim Umgang mit MRSA-Patienten

Foto: IdS
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Vorsitzende der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, hat angesichts der Corona-Krise eine "Vertrauenskrise der Patienten" beklagt und mehr Sicherheitsmaßnahmen vor Infektionen in Krankenhäusern gefordert.

"Die Auslastung der Krankenhäuser in Deutschland liegt am Boden. Das liegt nicht allein daran, dass Intensivbetten für mögliche Covid-19-Patienten vorgehalten worden oder planbare Operationen verschoben worden sind. Vielmehr ist es eine tiefe Vertrauenskrise der Patienten", sagte Brysch der Düsseldorfer "Rheinischen Post".

Die Patienten hätten Angst, sich im Krankenhaus zu infizieren. Deshalb könne die schrittweise Rückkehr in den Normalbetrieb der Krankenhäuser nur gelingen, wenn die Menschen sich im Krankenhaus wieder sicher fühlten. Brysch forderte "konkrete Vorgaben und Maßstäbe", um den Patienten Sicherheit zu geben. "Unabdingbar ist hier ein verbindliches, lückenloses Monitoring. So wird dokumentiert, wer mit wem wann Kontakt hatte. Eine solche Linelist hilft, einem Virusverlauf auf die Spur zu kommen."

Ebenso müsse es in jedem Krankenhaus drei Bereiche geben. "Es reicht nicht aus, nur zwischen Infizierten und Nichtinfizierten zu unterscheiden", sagte Brysch. Ein weiterer Sektor sei notwendig, um die Patienten in den Blick zu nehmen, die noch nicht klar zugeordnet werden könnten. In jedem Fall müsse auch unabhängig von Symptomen regelmäßig auf das Virus getestet werden. "Nur mit diesen Maßnahmen kann es gelingen, dass es nicht zu einer Ketteninfektion wie in Potsdam kommt."

Quelle: Rheinische Post (ots)


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