FDP kritisiert Freiwilligendienst "weltwärts"
Archivmeldung vom 11.08.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie FDP hat den neuen entwicklungspolitischen Freiwilligendienst "weltwärts" als Schnellschuss des Bundesentwicklungshilfeministeriums kritisiert. "Was eigentlich gut gedacht war, wird durch ein schlechte Vorbereitung und Durchführung durch das Ministerium wieder aufs Spiel gesetzt", sagte der FDP-Bundestagsabgeordnete Karl Addicks der "Saarbrücker Zeitung".
Der Liberale bezog sich dabei auf die Stellungnahme der Bundesregierung zu einer entsprechenden Anfrage seiner Fraktion. Demnach kläre das Entwicklungshilfeministerium die Freiwilligen weder über rentenrechtliche Aspekte noch über gesundheitliche Risiken während des Auslandseinsatzes auf. "Die gesamte Vorbereitung der jugendlichen Freiwilligen liegt in den Händen der Entsendeorganisationen", klagte Addicks. Gleichzeitig würden hohe bürokratische Hürden aufgebaut. So müssten Kriegsdienstverweigerer, die sich bei "weltwärts" engagierten und diesen Dienst für eine Nichtheranziehung zum Zivildienst geltenden machen wollten, ihren Einsatz gesondert anerkennen lassen. Dies sei aber nur über ein Antragsverfahren beim zuständigen Bundesfamilienministerium möglich, was zur Verzögerung des Einsatzes führen könne, erläuterte der Liberale.
Der Freiwilligendienst "weltwärts" war erst im Januar mit 50 Freiwilligen gestartet worden. In ihrer Stellungnahme spricht die Bundesregierung von einer dreijährigen Einführungsphase. Im laufenden Jahr rechnet sie mit 2000 Teilnehmern zwischen 18 und 28 Jahren.
Quelle: Saarbrücker Zeitung