Neues Weißbuch der Bundesregierung stößt auf Kritik
Archivmeldung vom 13.07.2016
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.07.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittFührende Verteidigungsexperten von Koalition und Opposition haben das Weißbuch zur neuen Außen- und Sicherheitspolitik kritisiert, das die Bundesregierung am heutigen Mittwoch beschließen will.
"Das Weißbuch macht sich finanziell nicht ehrlich", sagte SPD-Bundeswehrexperte Rainer Arnold der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post". Es tue so, als wäre alles finanzierbar, dabei würden die Verteidigungsausgaben auch in Zukunft hinter den Nato-Zielen zurückbleiben. "Da wäre es besser gewesen, Leistungen zu priorisieren und festzulegen, was wir richtig gut machen wollen - alles werden wir nicht leisten können", sagte Arnold. Die Linken-Verteidigungsexpertin Christine Buchholz griff die angekündigten "defensiven und offensiven Hochwertfähigkeiten" im Cyberraum auf und erklärte, das sei genau die Vermischung von Militärischem und Zivilem, die Russland vorgeworfen werde. Die Grünen lehnen die geplante Aufwertung des Bundessicherheitsrates ab. "In dessen Hinterzimmern hat sich die Bundesregierung gerade für ein Rekordhoch deutscher Waffenexporte verantwortlich gezeigt, und damit ist dieser ganz sicher weder Ort noch Symbol für eine vernünftige und transparente Sicherheitspolitik", sagte die Grünen-Politikerin Agnieszka Brugger der Redaktion.
Quelle: Rheinische Post (ots)