Bundesregierung erwägt Einsatz von KI zur Cyberabwehr
Die Bundesregierung erwägt, die Cyberabwehr mittels Künstlicher Intelligenz (KI) zu stärken. Man prüfe derzeit "die Möglichkeiten des KI-Einsatzes, um Cybersicherheitsmaßnahmen zu unterstützen", heißt es in der Regierungsantwort auf eine sogenannte "Kleine Anfrage" der FDP-Bundestagsfraktion, über die das "Handelsblatt" berichtet. Konkret geht es um einen besseren Schutz der Bundesbehörden.
"Sofern bereits Softwarelösungen zur KI gezählt werden, werden bereits
verschiedene Lösungen zur Absicherung eingesetzt", steht im weiteren
Verlauf des Dokuments. Dabei gehe es neben Virenschutz und
Firewall-Regeln auch darum, Computersysteme mit dem Ziel zu überwachen,
Angriffe frühzeitig zu erkennen.
Der FDP-Innenpolitiker Manuel
Höferlin, der die Anfrage gestellt hat, begrüßt den Vorstoß: "KI
ermöglicht es, komplexe Bedrohungen in Echtzeit zu analysieren, Angriffe
automatisiert abzuwehren und Sicherheitslücken frühzeitig zu
schließen", sagte er dem "Handelsblatt". Für eine robuste Cyberabwehr
brauche es aber auch die Fähigkeit, auf "unvermeidbare Systemausfälle"
angemessen zu reagieren. Deutschland müsse unter den Bedingungen
hybrider Angriffe handlungsfähig bleiben.
Die
Cybersicherheitsbehörde des Bundes, das BSI, registrierte laut der
Regierungsantwort in den letzten zwölf Monaten insgesamt 362
Cyberangriffe auf Unternehmen. Bundesbehörden waren im vergangenen Jahr
von 80 "IT-Sicherheitsvorfällen" betroffen. Davon waren 17 und damit
etwas mehr als 20 Prozent erfolgreich. Angreifern ist es demnach
gelungen, Schadsoftware zu installieren, unautorisiert IT-Systeme zu
nutzen und Daten abzugreifen. Um welche Art von Daten es sich gehandelt
hat, dazu machte die Regierung keine Angaben. Auch die betroffenen
Behörden wurden "aufgrund der Vertraulichkeit" nicht genannt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur