Unionsfraktionsvize kündigt Zurückdrehen der Wahlrechtsreform an
Archivmeldung vom 30.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie stellvertretende Unionsfraktionsvorsitzende Andrea Lindholz (CSU) will die Wahlrechtsreform der Ampel wieder zurückdrehen, wenn CDU und CSU wieder an die Regierung kommen.
"Dass Wahlkreise nicht zugeteilt werden, ist für mich kein dauerhaft
akzeptabler Zustand - das müssen wir in der nächsten Legislaturperiode
ändern", sagte Lindholz am Dienstag den Sendern RTL und ntv. Es sei
demokratieschädlich, wenn Kandidaten einen gewonnenen Wahlkreis
anschließend nicht im Bundestag vertreten dürften. "Wenn man das
wegnimmt, dann zerstört es auf Dauer das Vertrauen." Die
Wahlrechtsreform der Großen Koalition aus der letzten Legislaturperiode
sei besser gewesen, weil damit die Zahl der Wahlkreise reduziert worden
wäre. Zu diesem Modell solle man zurückkehren.
Lindholz lobte,
dass das Gericht die von der Ampel geplante Aufhebung der
Grundmandatsklausel wohl stoppt. "Die Streichung ist verfassungswidrig
und das halte ich für richtig." Lindholz blieb dabei, die angedachte
Abschaffung der Klausel als Wahlrechtsmanipulation zu bezeichnen. "Ich
bin sehr froh, dass das Bundesverfassungsgericht kleine Parteien,
regionale Parteien wie auch die CSU damit stärkt."
Die
CSU-Politikerin kritisierte, dass das wahrscheinliche Urteil am
Montagabend bereits für kurze Zeit im Internet zu sehen gewesen ist -
einen halben Tag vor der offiziellen Verkündung. Das stimme sie
nachdenklich, so Lindholz. Man arbeite gerade daran, das
Verfassungsgericht im Grundgesetz besser zu schützen. "Und dann wird ein
Urteil geleakt, bevor Richter das verkünden - ich finde das sehr
unglücklich."
Quelle: dts Nachrichtenagentur