Umwelthilfe-Chef Resch kritisiert Beschlüsse des "Autogipfels" als SUV-Förderprogramm
Archivmeldung vom 05.11.2019
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Freigeschaltet durch André OttDer Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH), Jürgen Resch, hat die Beschlüsse des "Autogipfels" im Kanzleramt als Förderprogramm für Geländelimousinen kritisiert und drastische Schwächen bei der Bahn-Elektrifizierung beklagt.
"Noch in diesem Monat sollen ausgerechnet schwere Verbrenner-SUVs mit kleinem elektrischen Zusatzmotor mit bis zu 4.500 Euro nicht nur als Neuwagen, sondern sogar als Gebraucht-Pkw gefördert werden", sagte Resch der Düsseldorfer "Rheinischen Post". Wenn es darum gehe, der Automobilindustrie erneut Milliarden Euro an Steuermitteln zuzuschieben, lege die Bundesregierung damit den Turbogang ein. "Reine Elektro-Pkw werden mit gerade eben 5.000 bis 6.000 Euro nur minimal höher bezuschusst", sagte Resch. Er forderte mehr Anstrengungen bei der Elektrifizierung der Bahn.
"Wenn es dieser Bundesregierung wirklich um die Förderung der Elektromobilität ginge, würde sie mit sofortiger Wirkung und ebenfalls im November beginnend die Elektrifizierung der Schienentrassen hochfahren", sagte Resch. Noch nie sei so viel von Elektrifizierung im Mobilitätssektor gesprochen und gleichzeitig so wenig für die Elektrifizierung der Bahnstrecken getan worden. "Bleibt es beim aktuellen Tempo dieser Dekade von 0,2 Prozent der Gesamtstrecke pro Jahr, dann dauert es noch 200 Jahre, bis wir den Stand der Elektrifizierung der Schweizer Schienenstrecken erreicht haben", sagte Resch.
Quelle: Rheinische Post (ots)