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Barley kritisiert "Verschweigen und Vertuschen" der Kirche

Archivmeldung vom 22.09.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.09.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Kindesmissbrauch in der Kirche hat eine lange Tradition (Symbolbild)
Kindesmissbrauch in der Kirche hat eine lange Tradition (Symbolbild)

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk

Wenige Tage vor der Herbst-Vollversammlung der deutschen Bischofskonferenz (DBK) vom 24. bis 27. September in Fulda fordert Bundesjustizministerin Katarina Barley (SPD) im "Spiegel", die katholische Kirche müsse "umfassend mit der Justiz zusammenarbeiten und jede bekannt gewordene Tat anzeigen, damit Staatsanwaltschaften diese verfolgen können". Die Kirche müsse "Verantwortung für jahrzehntelanges Verschweigen, Vertuschen und Verleugnen übernehmen".

So etwas wie ein Schweigekartell dürfe es nicht geben. Barley bezieht sich auf Ergebnisse des nun vorliegenden Missbrauchsberichts der Bischöfe. In Diözesanakten aus den Jahren 1946 bis 2014 fanden Wissenschaftler bei 1.670 Priestern, Diakonen und der DBK zugehörigen männlichen Ordensmitgliedern Hinweise darauf, dass sie des Missbrauchs beschuldigt wurden. Betroffen waren 3.677 Kinder und Jugendliche. Aus Sicht Barleys sind die Zahlen des DBK-Berichts "schockierend und vermutlich nur die Spitze des Eisbergs". Um zu verhindern, dass sich solche Gewalttaten wiederholen, sei es notwendig, innerkirchlich "eine Kultur des Hinsehens und Eingreifens" aufzubauen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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