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Soldaten-Denkmal: Verteidigungsminister Jung will Ehrenmal auf dem Gelände seines Ministeriums

Archivmeldung vom 01.03.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.03.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) hält trotz Kritik aus den Reihen des Bundestages und einer mehrheitlich anderen Auffassung der Deutschen an seiner Absicht fest, das geplante Ehrenmal für getötete Bundeswehrsoldaten auf dem Gelände des Verteidigungsministeriums zu errichten.

"Es geht darum, für alle Angehörigen der Bundeswehr, die ihr Leben gelassen haben, ein Ehrenmal zu errichten", sagte er der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Freitag-Ausgabe). "Deshalb halte ich den Bendler-Block für den geeigneten Platz." Das Ehrenmal soll nach dem Willen des Ministers nicht bloß den 64 im Auslandseinsatz umgekommenen Soldaten gewidmet sein, sondern allen 2600 Bundeswehr-Angehörigen, die im Dienst starben, etwa bei Starfighter-Abstürzen oder Unfällen im Manöver.

Der SPD-Verteidigungsexperte Jörn Thießen sagte der Zeitung hingegen: "Ich respektiere das Vorhaben des Ministers, hätte mir aber einen Ort in der Nähe des Reichstages gewünscht. Ein Ehrenmal am Verteidigungsministerium ersetzt ein Mahnmal am Reichstag im Übrigen nicht. Politisch verantwortlich für Auslandseinsätze ist der Bundestag, nicht der Minister allein." Mit einem Mahnmal solle nicht bloß der toten Soldaten gedacht werden, so Thießen, sondern auch Mitarbeitern von Nichtregierungs- und Entwicklungshilfeorganisationen, die bei Auslandseinsätzen starben. "Das Netzwerk der Sicherheit ist militärisch und zivil." Ähnlich äußerte sich der grüne Verteidigungsexperte Winfried Nachtwei. Auch die Unionsabgeordneten Ulrich Adam (CDU) und Hans Raidel (CSU) sprachen sich in der jüngsten Sitzung des Verteidigungsausschusses für ein Gedenken am Reichstag aus.

Laut einer Forsa-Umfrage plädieren 56 Prozent der Befragten für den Reichstag als Ort des Ehrenmals und nur 28 Prozent für das Verteidigungsministerium.

Quelle: Pressemitteilung Mitteldeutsche Zeitung

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