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Sachsens Ministerpräsident Tillich warnt vor politischer Instrumentalisierung der DDR-Aufarbeitung

Archivmeldung vom 29.11.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.11.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) hat davor gewarnt, die Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit "politisch zu instrumentalisieren".

"Für den Wahlkampf ist das Thema  gänzlich ungeeignet, die Biografien von 16 Millionen DDR-Bürgern sind zu komplex, um damit zu politisieren und sie in einem Dreißig-Sekunden-Statement zu richten", sagte Tillich dem "Tagesspiegel am Sonntag". Tillich war in den vergangenen Tagen wegen seiner Tätigkeit zu DDR-Zeiten als Stellvertreter des Vorsitzenden des Rates des Kreises Kamenz unter Druck geraten. Er hatte dazu Anfang der Woche eine fünfseitige persönliche Erklärung veröffentlicht. Die Reaktionen auf diese Erklärung seien "in der überwältigenden Mehrzahl positiv" gewesen, sagte Tillich der Zeitung. Er nehme vor allem die kritischen Stimmen ehemaliger DDR-Bürger sehr ernst. "Es gibt aber auch Leute, die geben Urteile ab, ohne die tatsächliche Rollenverteilung und die Lebensverhältnisse in der DDR zu kennen." "Natürlich war die DDR-CDU Teil des Systems, aber Stasi und SED waren von ganz anderem Kaliber", sagte Tillich.

Quelle: Der Tagesspiegel

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