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Analyse: Gaspreisbremse entlastet Reiche stärker

Archivmeldung vom 12.10.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.10.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Armut (Symbolbild)
Armut (Symbolbild)

Bild: Bernd Kasper / pixelio.de

Die geplante Gaspreisbremse würde Haushalte mit viel Geld mehr als ärmere Haushalte entlasten. Das geht aus einer Analyse des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung für die Wochenzeitung "Die Zeit" hervor.

Demnach bekommen die ärmsten zehn Prozent der Haushalte durch die aktuell diskutierte Gaspreisbremse im Schnitt 893 Euro im Jahr erstattet. Ihre Heizrechnung würde sich bei unverändertem Verbrauch fast halbieren. Sie müssten statt 2.116 Euro noch 1.222 Euro für Gas ausgeben. Grundlage der Berechnungen sind statistische Erhebungen, bei denen die Ausgaben für Energie und der Verdienst abgefragt werden.

Die Ergebnisse beziehen sich auf Einpersonenhaushalte. Wenn mehr Menschen in einem Haushalt leben, fallen Verbrauch und Entlastungssumme höher aus. Unterstellt ist, dass der Gaspreis im kommenden Jahr bei 25 Cent je Kilowattstunde liegt, Neukunden zahlen derzeit etwa 24 Cent. Die Regierung würde aber auch denjenigen helfen, die vielleicht nicht auf Hilfe angewiesen wären. Die oberen zehn Prozent der Haushalte würden laut IMK im Schnitt um 1.375 Euro entlastet werden. Der Besitzer einer Villa mit Pool und einem Verbrauch von 90.000 Kilowattstunden im Jahr erhält nach Berechnungen des IMK eine Erstattung von 9.648 Euro im Jahr. Beim Mieter einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus mit einem Verbrauch von 11.000 Kilowattstunden jährlich sind es nur 1.179 Euro.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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