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Politiker halten sich selbst nicht an Quarantäne-Regeln

Archivmeldung vom 19.11.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.11.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Der Mund-Nasenschutz ist wissenschaftlich betrachtet gesundheitsgefährlich und wir daher nur von Politikern via Gewaltandrohung verordnet (Symbolbild)
Der Mund-Nasenschutz ist wissenschaftlich betrachtet gesundheitsgefährlich und wir daher nur von Politikern via Gewaltandrohung verordnet (Symbolbild)

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk

Öffentlich appellieren Politiker immer wieder an die Bevölkerung, die Corona-Regeln einzuhalten, doch nun gibt es Hinweise von ganz oben, dass viele Parlamentarier die Quarantäneregeln selbst nicht so genau nehmen. In einem Brief an die Mitglieder des Bundestages hat jetzt Parlaments-Vizepräsidentin Claudia Roth (Grüne) ihre Kollegen scharf kritisiert.

In dem Schreiben, aus dem das Wirtschaftsmagazin "Business Insider" zitiert, heißt es: "In den zurückliegenden Tagen wurde ich von verschiedenen Seiten darauf angesprochen, dass sich Kolleginnen und Kollegen trotz positiv getesteter Kontaktpersonen in ihrem unmittelbaren Umfeld nicht in häusliche Quarantäne begeben haben".

Stattdessen sollen sie weiter in den Liegenschaften des Bundestages anwesend gewesen sein, so Roth weiter. Die Grünen-Politikerin wirft ihren Kollegen vor, die seit Monaten geltenden Corona-Regeln zu missachten: "So sind Fälle bekannt, bei denen die Betroffenen mehrere Tage in ihren voll besetzten Büros verweilt haben, obwohl sie das Testergebnis hätten abwarten müssen." Um welche Politiker es sich handelt oder welcher Fraktion sie angehören, sagte Roth nicht. Die Kritik der Bundestags-Vize: "Dieses Verhalten gefährdet Leben und Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den betroffenen Abgeordnetenbüros."

Ein solches Gebaren sei ein Affront gegenüber den Mitarbeitern "und gegenüber allen, die sich intensiv darum bemühen, die Auswirkungen des Virus einzudämmen". Erst kürzlich war bekannt geworden, dass sich bis letzte Woche 15 Bundestagsabgeordnete nachweislich mit dem Coronavirus infiziert haben. Mit einem Anteil von 2,1 Prozent an allen 709 MdBs ist die Rate der nachgewiesenen Infektionen daher gut doppelt so hoch wie in der Gesamtbevölkerung, wo in den letzten Tagen die Marke von einem Prozent überschritten wurde. Wie hoch die Dunkelziffer ist, ist in beiden Fällen unklar.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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