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Öffentliche Schulden zum Ende des 3. Quartals 2019 um 0,7 % höher als Ende 2018

Archivmeldung vom 19.12.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.12.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Statistisches Bundesamt
Statistisches Bundesamt

Bild: Eigenes Werk /OTT

Der Öffentliche Gesamthaushalt (Bund, Länder, Gemeinden/Gemeindeverbände und Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte) war beim nicht-öffentlichen Bereich (Kreditinstitute sowie sonstiger inländischer und ausländischer Bereich, zum Beispiel private Unternehmen im In- und Ausland) zum Ende des 3. Quartals 2019 mit 1 930,4 Milliarden Euro verschuldet.

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis vorläufiger Ergebnisse weiter mitteilt, stieg der Schuldenstand damit gegenüber den Jahresergebnissen 2018 um 0,7 % beziehungsweise 13,7 Milliarden Euro. Gegenüber dem 2. Quartal 2019 stieg der Schuldenstand um 0,6 % (11,2 Milliarden Euro), gegenüber dem 3. Quartal 2018 um 0,1 % (+1,7 Milliarden Euro).

Bund verringert Schulden leicht um 0,5 Milliarden Euro

Mit Ausnahme der Länderebene haben alle Ebenen des Öffentlichen Gesamthaushalts ihre Schulden zum Ende des 3. Quartals 2019 verringern können. Ende September 2019 war der Bund mit 1 212,7 Milliarden Euro verschuldet. Damit war die Verschuldung um 0,5 Milliarden Euro geringer als zum Jahresende 2018.

Schulden der Länder steigen um 17,2 Milliarden Euro

Die Länder waren zum Ende des 3. Quartals 2019 mit 587,8 Milliarden Euro verschuldet. Das entspricht einem Anstieg um 3,0 % beziehungsweise 17,2 Milliarden Euro gegenüber dem Jahresende 2018. Die Entwicklung verlief in den einzelnen Ländern sehr unterschiedlich: In Bremen stiegen die Schulden um 42,8 %, in Sachsen-Anhalt um 8,2 % und in Nordrhein-Westfalen um 4,4 %. Der starke Anstieg in Bremen ist vor allem durch eine Schuldenaufnahme für die Bereitstellung von Barsicherheiten für Derivate zustandegekommen. In Sachsen-Anhalt und in Nordrhein-Westfalen sind die Zuwächsehauptsächlich auf die Aufnahme neuer Wertpapierschulden in den Kernhaushalten zurückzuführen. Rückgänge der Schuldenstände gab es in Sachsen (-15,6 %), Bayern (-8,0 %) und Hamburg (-3,5 %).

Gemeinden und Gemeindeverbände bauen 3 Milliarden Euro Schulden ab

Der Schuldenstand der Gemeinden und Gemeindeverbände verringerte sich gegenüber dem Jahresende 2018 um 2,2 % beziehungsweise 3,0 Milliarden Euro auf 129,8 Milliarden Euro. Auch hier war die Entwicklung unterschiedlich: Die Schulden stiegen in Mecklenburg-Vorpommern (+5,3 %), Schleswig-Holstein (+2,4 %) und Hessen (+0,5 %). In allen anderen Bundesländern konnte die Gemeindeebene Schulden abbauen, dabei besonders stark in Brandenburg und Baden-Württemberg (jeweils -7,0 %), Niedersachsen (-4,4 %) und Sachsen (-4,2 %). Bei der Sozialversicherung gab es gegenüber dem Jahresende 2018 einen Rückgang des Schuldenstands um rund 4 Millionen Euro (-3,0 %).

Methodische Hinweise

Die in der vierteljährlichen Schuldenstatistik nachgewiesenen Schuldenstände können von den haushaltsmäßigen Schuldenständen abweichen. Die Verschuldung der Länder enthält auch die empfangenen Barsicherheiten aus Derivatgeschäften der Länderkernhaushalte (zum Beispiel Nordrhein-Westfalen für das 3. Quartal 2019 in Höhe von 1 445,2 Millionen Euro und für Ende 2018 in Höhe von 1 445,3 Millionen Euro). Die Schulden der Kernhaushalte der Sozialversicherung wurden auf Basis des Ergebnisses zum 31. Dezember 2018 der jährlichen Schuldenstatistik mit 123 Millionen Euro fortgeschrieben.

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)

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