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Militärbischof Overbeck fordert angemessene Ausstattung der Soldatinnen und Soldaten

Archivmeldung vom 18.03.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.03.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Militärpfarrer (Symbolbild)
Militärpfarrer (Symbolbild)

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Köln. Der katholische Militärbischof Franz-Josef Overbeck hat die Mehrausgaben für Rüstungsprojekte der Bundeswehr verteidigt. Durch den Ukraine-Krieg werde die europäische Friedensordnung "einseitig massiv infrage gestellt", sagte er der Kölnischen Rundschau.

In der veränderten sicherheitspolitischen Situation sei es geboten, "die Soldatinnen und Soldaten der Deutschen Bundeswehr für ihren verantwortungsvollen Dienst bestmöglich auszustatten". Er warnte davor, Rüstungsausgaben und Ausgaben zur Bekämpfung des Hungers in der Welt oder sozialer Probleme zu "kontrastieren": "Hunger ist oft das Ergebnis von Kriegen. Frieden und Freiheit bildet die Grundlage für stabilen sozialen Zusammenhalt und für eine nachhaltige Entwicklungspolitik."

Overbeck betonte, die christliche Friedensbotschaft kenne "durchaus das Recht auf Selbstverteidigung". Der Militärbischof wörtlich: "Es kann sein, dass ein Soldat Gewalt anwenden muss, um Frieden zu stiften, womit eine unbezweifelbare Tragik verbunden ist." Die Menschen in der Ukraine wollten keinen Krieg, "sondern sehnen sich nach dem Frieden, der ihnen genommen worden ist". Zur Frage von Rüstungslieferungen teile er voll und ganz die Haltung der Deutschen Bischofskonferenz:: "Rüstungslieferungen an die Ukraine, die dazu dienen, dass das angegriffene Land sein völkerrechtlich verbrieftes und auch von der kirchlichen Friedensethik bejahtes Recht auf Selbstverteidigung wahrnehmen kann, halte ich grundsätzlich für legitim."

Viele Soldatinnen und Soldaten treibe derzeit die Frage um, welche Szenarien drohen, wenn der Konflikt eskalieren und durch einen Angriff auf Nato-Gebiet der Bündnisfall ausgelöst werden sollte. "Wenn nun auch Ziele in unmittelbarer Nähe zur polnischen Grenze angegriffen werden, steigt die Gefahr von Zwischenfällen, die aus militärischer Perspektive eine Reaktion notwendig machen könnten." Die Militärseelsorge biete an, über solche Themen vertrauensvoll ins Gespräch zu kommen: "Wo die Soldatinnen und Soldaten sind, da sind wir!

Quelle: Kölnische Rundschau (ots)


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