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Kipping kritisiert Fokus auf Gedenktage 3. Oktober und 9. November

Archivmeldung vom 01.11.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.11.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Katja Kipping  (2018)
Katja Kipping (2018)

Foto: Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Wenige Tage vor dem 30. Jahrestag des Mauerfalls hat Linken-Chefin Katja Kipping die Konzentration auf die beiden Gedenktage 3. Oktober und 9. November als "Staatsfixierung" kritisiert.

"Heute sind es zwei Tage, die im Jahreslauf üblicherweise dem Gedenken an die Friedliche Revolution von 1989 gewidmet sind. Der 3. Oktober qua Gesetz als Feiertag und der 9. November als Gedenktag", schreibt Kipping in einem Gastbeitrag für die "Welt".

Was sie eine: "Beide leiten sich - wie so viele deutsche Gedenktage - vom Staat ab. Sie beziehen sich gerade nicht auf den Aufbruch der Vielen und die kollektive und individuelle Emanzipation", so die Linken-Chefin weiter. Der 3. Oktober sei als gesetzlicher Feiertag im Einigungsvertrag festgelegt worden und markiere den Beitritt der fünf neu geschaffenen Bundesländer und Berlins zur Bundesrepublik. "Staatsmänner haben ihn verhandelt und besiegelt", schreibt Kipping. Der Ausgangspunkt des 9. November sei "die verstolperte Pressekonferenz eines anderen `Staats-Mannes`, des `Sekretärs für Informationswesen des ZK der SED`, Günter Schabowski".

Die emotionale Prägung des Tages entfalte sich bis heute aber durch die Bilder der folgenden Nacht. "Ihre Macht kommt aus der Unerhörtheit und Unvorstellbarkeit feiernder Menschen auf den einst todbringenden Grenzanlagen. Aber auch sie sind die unbeabsichtigte Nebenfolge eines bürokratischen Aktes", so die Linken-Politikerin weiter. Neben der "Staatsfixierung" trage auch die "Heroisierung zur Entkernung des Gedenkens an die Friedliche Revolution bei", schreibt Kipping in dem Gastbeitrag für die "Welt".

Als Jugendliche habe sie schon Anfang der 90er-Jahre "die Rückkehr der Angst" und das Aufkommen eines "neuen Chauvinismus" erlebt. Der "gewaltige Deindustrialisierungsschock" kennzeichne "eine soziale Katastrophe, wie es sie in Friedenszeiten zuvor nicht gegeben hat", so die Linken-Chefin weiter. Auf Selbstermächtigung seien "Entmächtigungserfahrungen und Ohnmacht" gefolgt. Kipping trat 1998 mit 20 Jahren in die PDS ein. "Diese Staatspartei war verantwortlich für alles, was in der DDR zu Recht als Unrecht kritisiert wird", schreibt Kipping in dem Gastbeitrag für die "Welt". Sie sei dann auch Heimat für alle jene geworden, die 1989 Demokratie, aber keinen Kapitalismus wollten.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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