Grüne fordern legale Steueroptimierung zu kriminalisieren - Banken und Steuerberater sollen Anzeigepflicht erhalten
Archivmeldung vom 29.03.2017
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Freigeschaltet durch André OttDie Grünen fordern für Banken und Steuerberater die Einführung einer Anzeigepflicht der legalen gesetzlichen Steuervermeidungsstrategien, die sie ihren großen Kunden empfehlen. "Wir wollen zukünftig Banken und Steuerberater verpflichten, ihre Steuerminimierungsstrategien dem Finanzamt anzuzeigen", heißt es in einem Beschluss der Grünen-Bundestagsfraktion vom Dienstagabend. Er liegt der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" vor.
"Es sind die großen, weltweit tätigen Steuerberatungsgesellschaften, die Umsätze in Milliardenhöhe damit erzielen, die verschiedenen Steuersysteme der Welt zu analysieren und Strategien zur internationalen Steuerminimierung zu verkaufen", heißt es zur Begründung in dem Papier. Durch die gesetzliche Anzeigepflicht "erfahren die Finanzbehörden frühzeitig von neuen Gestaltungen und ungewollten Gesetzeslücken", schreiben die Grünen in ihrem Beschluss.
Multinationale Konzerne sollen zudem offenlegen müssen, in welchen Ländern sie welche Wertschöpfung erzielen und wie viel Steuern sie in den Ländern bezahlen. "Durch Steuerschlupflöcher, zu wenig Transparenz und unterausgestattete Steuerbehörden entgehen dem Gemeinwesen jährlich Milliardenbeiträge", sagte Grünen-Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt der Redaktion.
"Das können und dürfen wir nicht akzeptieren. Über konkrete und öffentliche Berichterstattung sollen die Konzerne transparent machen, wo ihre Wertschöpfung stattfindet. Steuervermeidungsstrategien sollen zukünftig anzeigepflichtig werden", sagte Göring-Eckardt.
Quelle: Rheinische Post (ots)