Innenminister Wolfgang Schäuble: Ausländer müssen deutsche Lebensart akzeptieren - oder wo anders heimisch werden
Archivmeldung vom 17.12.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBundesinnenminister Wolfgang Schäuble fordert von Ausländern eine verstärkte Bereitschaft zur Integration. "Zuwanderer müssen bereit sein, die Verhältnisse hier bei uns zu akzeptieren, zum Beispiel, dass Frauen und Männer gleichberechtigt sind, und das nicht nur auf dem Papier", sagte Schäuble im Interview mit der Stuttgarter Zeitung.
Das müsse man nicht
mögen, so Schäuble. "Wenn es einem jedoch zu schwer fällt sich damit
abzufinden, dann sollte man sich einen anderen Platz auf der Welt
suchen". Selbstverständlich sei es "unerlässlich", dass Menschen aus
anderen Teilen der Welt, die dauerhaft in Deutschland leben wollten,
auch deutsch sprächen.
Dass nach in Kraft treten des Zuwanderungsgesetzes nur wenige hoch
qualifizierte Fachkräfte den Weg in die Bundesrepublik gefunden
haben, liegt nach Ansicht des Innenministers nicht am Ausländerrecht
sondern an unattraktiven Rahmenbedingungen. "Unsere Hochschul- und
Forschungslandschaft ist überreguliert", sagte Schäuble. Hindernisse
würden nun jedoch abgebaut.
Fehlende Arbeits- und Ausbildungsplätze sieht Schäuble nicht als
Haupthindernis der Integration. "Ein junger Türke mit ordentlichem
Schulabschluss, der in der Lage ist, sich fünf Tage in der Woche
zuverlässig morgens um sieben an einem Ort einzufinden, der hat sehr
wohl Chancen. Wenn wir aber den Menschen einreden, der Staat sei für
alles verantwortlich, dann machen wir sie nur unglücklich".
Quelle: Pressemitteilung Stuttgarter Zeitung