Grüne fordern Konsequenzen aus Sexismus-Vorwürfen in CDU
Archivmeldung vom 29.09.2016
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Freigeschaltet durch André OttDie Grünen haben die CDU dazu aufgefordert, Konsequenzen aus Fällen von Mobbing und Sexismus in den eigenen Reihen zu ziehen. "Die Union sollte die verschiedenen Vorfälle insgesamt zum Anlass nehmen, über ihren Umgang mit Sexismus und Mobbing nachzudenken. Da geht es nicht nur um sexistische Äußerungen, sondern auch, ob man herabwürdigendes Verhalten gegenüber Frauen toleriert oder unterstützt", sagte die Grünen-Bundesvorsitzende Simone Peter der "Frankfurter Rundschau".
CDU-Generalsekretär Peter Tauber hatte eine Sexismus-Debatte in Politik und Gesellschaft angemahnt, nachdem eine Berliner CDU-Kommunalpolitikerin über anzügliche Bemerkungen von Parteifreunden berichtet hatte. Zudem war durch einen Bericht der Zeitung ein Papier von 2006 mit dem Titel "Operation Kaninchenjagd" bekannt geworden, das eine Mobbing-Anleitung gegen die damalige Kreis-Geschäftsführerin der Partei in Taubers Main-Kinzig-Kreis enthielt.
Bisher hat sich niemand dazu bekannt, dieses Papier verfasst zu haben. Tauber bestreitet, der Autor zu sein. CDU-Fraktionschef Volker Kauder hatte am Dienstag kommentiert: "Herr Tauber hat gesagt, dass er es nicht geschrieben hat. Damit ist der Fall für mich erledigt." Grünen-Chefin Peter entgegnete in der Zeitung, sie sehe "bei der CDU vor allem Dementis, Verteidigungen und Diskreditierungen, wenig Problembewusstsein oder Konsequenzen".
Quelle: dts Nachrichtenagentur