Union kritisiert geplante Kürzungen der Entwicklungshilfe
Archivmeldung vom 16.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićVor dem Abschluss der Haushaltsverhandlungen zwischen den Ressorts der Bundesregierung hat die Unionsfraktion die geplanten Kürzungen im Entwicklungsetat kritisiert.
"Die von Bundeskanzler Olaf Scholz ausgerufene Zeitenwende muss
bedeuten, dass wir in der Außenpolitik Verantwortung tragen und kein
Vakuum entstehen lassen", sagte der entwicklungspolitische Sprecher der
CDU/CSU, Volkmar Klein, dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". "Die Kürzungen in der Entwicklungszusammenarbeit
sind da nicht der richtige Weg."
"So wie es richtig ist, die
Militärausgaben zu erhöhen, so müssen wir auch mehr
Entwicklungszusammenarbeit betreiben, nicht weniger." Mit der für 2025
geplanten Kürzung summieren sich die Einsparungen im
Entwicklungshaushalt auf fast 30 Prozent oder insgesamt etwa drei
Milliarden Euro in einer Wahlperiode, beklagte der CDU-Politiker. "Es
ist richtig, dass auch das Entwicklungsministerium einen Beitrag zur
Haushaltskonsolidierung leistet, aber in diesem Ausmaß gehen die
Einschnitte zu weit", sagte Klein dem RND. "Spätestens, wenn aufgrund
gekürzter oder ausbleibender Unterstützung in Flüchtlingslagern und
Erstaufnahmeländern wieder mehr Flüchtlinge nach Deutschland kommen,
wird deutlich, dass im Entwicklungsetat zu viel gekürzt wurde."
Der
entwicklungspolitische Sprecher der Grünen, Ottmar von Holtz, nannte
die geplanten Kürzungen "sehr schmerzhaft" und versprach eine kritische
Prüfung der Kabinettsvorgaben. "Wir werden in den kommenden Monaten im
parlamentarischen Verfahren genau prüfen, an welchen Stellen wir durch
Umschichtungen im vorgelegten BMZ-Haushalt den Anforderungen an die
äußere Sicherheit möglichst weitgehend gerecht werden können", sagte er
dem RND.
Ausgaben für die Entwicklungszusammenarbeit würden
"unmittelbar in die äußere Sicherheit der Bundesrepublik und der EU
einzahlen", so von Holtz. "Globale Partner binden wir nur an uns, wenn
wir unsere internationalen Verpflichtungen nachkommen." Diese
Verpflichtung dürften durch Kürzungen nicht angetastet werden, forderte
der Grüne.
Quelle: dts Nachrichtenagentur