IG Metall will Mitarbeiter-Austausch im Ruhrgebiet testen
Archivmeldung vom 08.09.2018
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Freigeschaltet durch André OttDie rund 400 tarifgebundenen Betriebe der Metall- und Elektroindustrie im Ruhrgebiet sollen nach dem Willen der IG Metall künftig die Möglichkeit erhalten, ihre Mitarbeiter untereinander auszutauschen. Das berichtet die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) in ihrer Samstagsausgabe. NRW-Bezirksleiter Knut Giesler sieht in dem von ihm angestoßenen Modell zum einen die Chance, dem Fachkräftemangel zu begegnen. Zum anderen sollen Unternehmen nicht gleich zum Arbeitsplatzabbau greifen müssen, wenn sie für längere Zeit unter Auftragsflauten leiden.
"Was spricht dagegen, die Mitarbeiter der Konzerne für bestimmte Projekte und einen begrenzten Zeitraum untereinander auszuleihen", sagte Giesler im Gespräch mit der WAZ. Die einen Unternehmen suchten qualifiziertes Personal. Andere hätten wegen kurzfristiger Auslastungsprobleme einen Überhang. Giesler: "Deshalb schlagen wir vor, als Test einen regionalen Austausch von Mitarbeitern unter den 400 tarifgebundenen Unternehmen zu vereinbaren." Der IG-Metall-Chef kündigte an, mit dem Arbeitgeberverband eine Vereinbarung auszuhandeln.
Bei Siemens in Mülheim, wo 4500 Beschäftigte Dampfturbinen und Generatoren entwickeln und bauen, ist der Mitarbeiter-Austausch längst Praxis. Siemens hat Vereinbarungen mit mehreren Unternehmen in der Region geschlossen. Nach Angaben des Betriebsratsvorsitzenden Pietro Bazzoli hat das Werk aktuell mehr als zehn Spezialisten an den Baumaschinenhersteller Komatsu in Düsseldorf ausgeliehen.
Die IG Metall betont, dass der Austausch auf freiwilliger Basis erfolgen und die Entfernungen zum vorübergehenden Arbeitsplatz zumutbar sein müssten. Auch deshalb soll der Test im überschaubaren Ballungsraum Ruhrgebiet stattfinden.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)