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NRW-Opposition fordert von Landesregierung mehr Schutz für Casino-Kunst

Archivmeldung vom 22.10.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.10.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Wappen von Nordrhein-Westfalen
Wappen von Nordrhein-Westfalen

Vor dem Hintergrund neuer Berichte über den rücksichtslosen Umgang der NRW-Spielcasinos mit ihrer millionenschweren Kunstsammlung fordert die Opposition die Landesregierung zum Handeln auf. Die Vorgänge seien "ein weiterer Beleg dafür, dass die Landesregierung mit dem Vermögen der Steuerzahler nicht umzugehen weiß", sagte FDP-Chef Christian Lindner der "Rheinischen Post". Der kulturpolitische Sprecher der CDU im Landtag, Thomas Sternberg, fordert, dass alle landeseigenen Unternehmen ihre Schätze der Kunstsammlung NRW übergeben. "Die WestLB-Nachfolgerin Portigon hortet ja auch Kunstschätze", sagt Sternberg, "offenbar ist die Kunst in Museen besser aufgehoben."

Die indirekt dem Land NRW gehörende Casino-Betreibergesellschaft "Westspiel" steht in der Kritik, weil sie zur Sanierung ihrer Bilanzen Warhol-Kunstwerke aus den Casinos im Wert von mindestens 100 Millionen Euro verkaufen will. Nach Informationen der "Rheinischen Post" sind aber auch die übrigen rund 200 Kunstwerke der Westspiel-Kunstsammlung gefährdet. Die Zeitung zitiert die Düsseldorfer Kunstberaterin Marianne Pannen, die in den 1970-er Jahren maßgeblich am Kauf der Werksammlung für Westspiel beteiligt war. Pannen beschreibt den Umgang der Casino-Betreiber mit den Werken als "Kunst-Vandalismus". Ein 13 Meter hoher "Lichtregen" des Zero-Künstlers Heinz Mack sei nach einem technischen Defekt "auf dem Müll entsorgt worden". Ein Warhol-Original sei "von Handwerkern mit einem Türknauf durchstoßen worden, weil sie es mit einer Wandtapete verwechselt haben", so Pannen. Ein Westspiel-Sprecher räumte gegenüber der "Rheinischen Post" ein: "Die kostenaufwendige Verwaltung von Kunstwerken, wie sie durch Sammlungen in öffentlicher und privater Hand geleistet wird, ist von WestSpiel nicht zu leisten und gehört nicht zu ihrem Kerngeschäft." Gleichwohl seien die Werke fachgerecht behandelt worden.

Quelle: Rheinische Post (ots)

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