Syrienkonflikt: Ex-Bundeswehr-Generalinspekteur Kujat nimmt Bundesregierung in die Pflicht
Archivmeldung vom 16.04.2018
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Freigeschaltet durch André OttUm eine Lösung für den Konflikt in Syrien zu finden, hat der ehemalige Generalinspekteur der Bundeswehr, Harald Kujat, Bundeskanzlerin Merkel aufgerufen, Russland und die USA wieder an einen Tisch zu bringen.
Kujat sagte am Montag im rbb-Inforadio, es seien die beiden einzigen Mächte, die eine Lösung erreichen könnten. "Es muss wieder eine vernünftige Vertrauensbasis geschaffen werden", so der frühere Chef des NATO-Militärausschusses. "Wer glaubt, dass es eine Lösung ohne Russland gebe, der hat sich getäuscht. [...] Der Westen hatte und hat keine Strategie - und der amerikanische Einfluss in der Region nähert sich der Null-Grenze."
Die Europäer seien nun gefragt, einen konstruktiven Beitrag für die Lösung des Konfliktes zu liefern, sagte Kujat im Inforadio: "Wir müssen versuchen, auf beide Großmächte positiv Einfluss auszuüben." Schließlich liege diese Krisenregion nicht direkt vor der russischen oder amerikanischen Haustür, sondern vor der europäischen. "Wir haben also jede Veranlassung, hier unser eigenes Schicksal in die Hand zu nehmen", so Kujat.
Quelle: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) (ots)