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Gruss: Wir brauchen dringend verbesserte Adoptionsmöglichkeiten

Archivmeldung vom 04.08.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.08.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Fabian Pittich
Miriam Gruss, Bild: miriam-gruss.de
Miriam Gruss, Bild: miriam-gruss.de

Zu den heute veröffentlichen Angaben des Statistischen Bundesamts, wonach die Zahl der Adoptionen im Jahr 2009 erneut deutlich zurückgegangen ist, erklärt die stellvertretende Vorsitzende und familienpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion Miriam Gruss: "Trotz sinkender Geburtenzahlen und zunehmend verbreiteter ungewollter Kinderlosigkeit vieler Paare in Deutschland ist die Zahl der Adoptionen seit Jahren rückläufig. Hier zeigt sich: Wir brauchen hierzulande dringend eine Verbesserung der Adoptionsmöglichkeiten."

Gruss weiter: "Die Regierungskoalition will Adoptionen daher stärker fördern und damit gleichzeitig dem Trend zu unbegleiteten Adoptionen aus dem Ausland entgegenwirken. Auf Initiative der FDP wurde hierzu ein gemeinsamer Antrag auf den Weg gebracht.

Darin fordern wir unter anderem eine Lockerung der Altersgrenzen. Eltern hegen heutzutage immer später einen Kinderwunsch, bei Adoptionen muss daher ein größerer Altersunterschied möglich sein. Das Adoptionsrecht muss die heutigen Lebensrealitäten anerkennen - wir brauchen eine individuelle Einzelfallprüfung statt starrer Altersregeln.

Für viele ungewollt kinderlose Paare ist eine Adoption oft die letzte Möglichkeit, ihren Kinderwunsch doch noch zu verwirklichen. Wir werden das unsere tun, damit sich dieser Traum leichter erfüllen kann."

Zahl der Adoptionen im Jahr 2009 erneut deutlich zurückgegangen

Die Zahl der Adoptionen in Deutschland ist weiter deutlich rückläufig und hat im Jahr 2009 mit insgesamt 3 888 einen erneuten Tiefststand erreicht. Dies teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) mit. Damit setzte sich die Entwicklung der letzten Jahre weiter fort: Allein seit 2004 ist die Zahl der Adoptionen um knapp ein Viertel (23%) gesunken, gegenüber 1994 sogar um mehr als die Hälfte (54%).

Mehr als die Hälfte aller Adoptionen (2 011 Adoptionen beziehungsweise 52%) waren Stiefelternadoptionen. Bei einer Stiefelternadoption wird der oder die Minderjährige durch einen neuen Partner des leiblichen Elternteils adoptiert. 185 Kinder wurden durch Verwandte adoptiert, 1 692 Kinder durch nicht verwandte Personen. Das Verwandtschaftsverhältnis der adoptierten Kinder zu den Adoptiveltern hat sich in den letzten Jahren nicht wesentlich verändert.

Von den im Jahr 2009 adoptierten Kindern waren 30% unter 3 Jahre alt. Jeweils rund 15% der Adoptierten waren 3 bis 5 Jahre, 6 bis 8 Jahre beziehungsweise 9 bis 11 Jahre alt. 25% der adoptierten Kinder waren 12- bis 17-Jährige. Damit stieg der Anteil der unter 3-Jährigen an den Adoptierten gegenüber 2004 um 7 Prozentpunkte, während der Anteil der 12- bis 17-Jährigen um 6 Prozentpunkte sank. In den anderen Altersklassen gab es keine nennenswerten Veränderungen.

Für eine Adoption vorgemerkt waren 2009 insgesamt 818 Kinder und Jugendliche, knapp 6% mehr als ein Jahr zuvor. Die Zahl der Adoptionsbewerbungen hat sich gegenüber 2008 um 9% vermindert; in den Adoptionsvermittlungsstellen lagen 7 139 Adoptionsbewerbungen vor. Damit belief sich das Verhältnis von Adoptionsbewerbungen zur Zahl der zur Adoption vorgemerkten Minderjährigen rein rechnerisch auf 9 zu 1.

Quelle: FDP / Statistisches Bundesamt

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