Grüne wollen Klimaschutzgesetz verschärfen
Im Wahlkampf drängen die Grünen auf eine Änderung des Klimaschutzgesetzes. "Beim Klimaschutz wollen wir die Verantwortung der einzelnen Sektoren wieder hervorheben", sagte Grünen-Chef Felix Banaszak dem "Stern". "Auf Betreiben unserer Koalitionspartner kam die sektorenübergreifende Betrachtung in das Klimaschutzgesetz, das war für uns ein harter Kompromiss", so Banaszak.
"Darum konnte sich der FDP-Verkehrsminister darauf ausruhen, dass Robert
Habeck die Klimaziele bei Energie und Industrie übererfüllt hat. Das
darf keine Vorlage für die nächste Bundesregierung sein."
Insbesondere
der Verkehrsbereich müsse mehr beitragen, die Ziele zu erreichen,
forderte der Grünen-Chef. "Wir wollen zurück zur Sektorenverantwortung,
sodass sich niemand mehr einen schlanken Fuß machen kann." Für einen
neuen Verkehrsminister bedeute dies, dass er oder sie die Verkehrswende
beschleunigen müsse. "Schneller Umsteigen auf klimafreundliche Autos,
schneller mehr E-Ladesäulen, auch der Ausbau der Schiene muss
beschleunigt werden." Ein grüner Verkehrsminister würde auch ein
Tempolimit auf Autobahnen umsetzen, fügte Banaszak hinzu.
Der
Parteichef konkretisiert damit eine Forderung aus dem vorläufigen
Wahlprogramm, welches die Partei Mitte Dezember vorgestellt hat. Dort
heißt es, dass man im Verkehrsbereich die Dynamik erhöhen wolle. "Um das
sicherzustellen, werden wir, wie rechtlich vorgesehen, das aktuelle
Klimaschutzgesetz evaluieren und entsprechend die Verantwortung von
Sektoren stärken, in denen Klimaschutz zu wenig vorankommt."
In
der Koalition mit SPD und FDP hatten sich die Grünen auf eine
weitreichende Änderung des Klimaschutzgesetzes eingelassen. Im Zentrum
stand die sektorübergreifende Betrachtung der CO2-Einsparziele. Zuvor
mussten zuständige Ministerien Sofortprogramme vorlegen, wenn einzelne
Sektoren ihre Klimaziele verfehlten. Umweltverbände und Klimaaktivisten
hatten die Änderung als Aufweichung des Klimaschutzes kritisiert.
Quelle: dts Nachrichtenagentur